Grauer Star im Hintergrund

Skandal im Prinze? Klaus Zehelein hat die monströsen Engel von Ernst Fuchs übermalen lassen.
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Vorher: Ernst Fuchs’ üppiger Post-Jugendstil passte meist kaum zur davor aufgeführten Musik.
MKO 2 Vorher: Ernst Fuchs’ üppiger Post-Jugendstil passte meist kaum zur davor aufgeführten Musik.
Geometrische Kühle: Der von Ben Willikens neu gestaltete Eiserne Vorhang.
Thomas Klingler 2 Geometrische Kühle: Der von Ben Willikens neu gestaltete Eiserne Vorhang.

Skandal im Prinze? Klaus Zehelein hat die monströsen Engel von Ernst Fuchs übermalen lassen.

Dieses Bild war wahrlich nicht zu übersehen: Die vor einer surrealen, fantastischen Landschaft tanzenden Engel auf dem Eisernen Vorhang, also der massiven Brandschutzwand zwischen Bühnen-Vor- und Hinterraum, im Prinzregententheater. Angebracht hatte das ins Monströse lappende Werk der österreichische Künstler Ernst Fuchs vor gut zehn Jahren.

Nun sind die Engel weg. Übermalt mit einem Werk von Ben Willikens, das Sponsor Helmut Röschinger bezahlt und Theaterakademie-Präsident Klaus Zehelein initiiert hat. Leerer, grauer Raum tut sich auf, offenes Spiel mit Achsen, Formen und buchstäblich tiefergelegter Perspektive. Skandal? Kunstfrevel?

Fuchs sagt auf AZ-Anfrage, er bedauere das Verschwinden seines Bildes sehr und rechne „mit einem Aufstand meiner vielen Münchner Fans“. An der Akademie ist man dagegen stolz auf die Neuerung: Willikens lasse viel mehr Platz für die Kunst. Dies sei, so Zehelein, „ein Zeichen“.

Außerdem: Die Engel waren aufgedruckt, die originale Vorlage existiert noch. Künftige Generationen könnten sie rekonstruieren. Doch das ist graue Theorie.

Michael Grill

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