Gottschalk: Mit sonnigem Galgenhumor

Auf zur Currywurst-Henkersmahlzeit: AZ-Fernsehkritikerin Ponkie hat sich die Folge 1 nach dem angekündigten Aus von Thomas Gottschalks Vorabendtalk in der ARD angesehen.  
von  Ponkie

Unsere Fernsehkritikerin Ponkie hat sich am Mittwoch die Folge 1 nach dem angekündigten Aus von Thomas Gottschalks Vorabendtalk in der ARD angesehen.

München - Was immer sich die ARD-Vorabendzauberkünstler für den Werbeblock von der Allzweckwaffe „Gottschalk live“ an fetter Unterhaltungsbeute und Quotenglücks-Belohnung erhofft haben: Es war ein Himmelfahrtskommando. Denn wer hockt um diese Zeit schon wie besessen vor dem Bildschirm, wenn er zuvor vielleicht noch die Bratkartoffeln in die Pfanne schnippeln muss oder was sonst noch so anfällt an Tagespensum vor den Abendnachrichten. Zu dieser Sendezeit tut sich selbst ein hochtalentierter und witziger Dampfplauderer wie Thomas Gottschalk schwer, für irgendwelche Promi-Darsteller und Dreiquartel-Adabeis ein dankbares Publikum anzulocken. Das große Enttäuschungsgewinsel über die miesen Einschaltquoten ist also vorprogrammiert, sogar für den beliebtesten Clown der Nation.

Gottschalk nahm’s mit sonnigem Galgenhumor, flankiert von zwei Kontrast-Gästen des Showgeschäfts: Links die ähnlich talentierte Anke Engelke, rechts die kreativ-katholische Titelverwertungskünstlerin Gloria von Thurn & Taxis. Bis 6. Juni – so teilte ihnen der fleißige Tommy mit – ist er noch im Dienst, und dann hätte er gern eine Frau als Nachfolgerin. Denn „ein Kerl, das kann ich selber“.

Er bot den beiden Damen, der „Ladykracher“-Anke und der papstbegeistert schwurbelnden Gloria, ein paar politische Tages-Aufreger wie die „Herdprämie“ oder die Wahlkampfplakate der SPD (Currywurst oder Glamourkopf der Ministerpräsidentin Kraft?) zur Interpretation an. Das war, bei Berücksichtigung von Sitte und Anstand (und inklusive unvermeidlicher Ratlosigkeit) recht lustig. Auf zur Currywurst-Henkersmahlzeit!

 

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