Goldmarie und das Biest

Das Wohlfühlkino im Winter: Diane Englishs braves Remake des bösen Klassikers „The Women“ mit Meg Ryan und Eva Mendes ist vor allem etwas für harmonieheischende Fans von "Sex and the City" oder "Der Teufel trägt Prada".
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MÜNCHEN - Das Wohlfühlkino im Winter: Diane Englishs braves Remake des bösen Klassikers „The Women“ mit Meg Ryan und Eva Mendes ist vor allem etwas für harmonieheischende Fans von "Sex and the City" oder "Der Teufel trägt Prada".

Die Zielgruppe ist klar, das Produkt ein „Frauenfilm“, in dem kein Mann vorkommt, aber dauernd über Männer geredet wird. Mit böse funkelndem Witz und Star-Furien wie Joan Crawford verfilmte George Cukor 1939 die Broadway-Komödie „The Women“ von Claire Booth. Das Remake von Diane English wirkt nun brav und harmonieheischend – Wohlfühl- und Kalkülkino im imitierten Stil von „Sex and the City“ oder „Der Teufel trägt Prada“.

Die Intrigenspiele der New Yorker Society-Ladies der 30er Jahre ins Heute zu übertragen, ist Autor-Regisseurin Diane English eher bedingt gelungen. Im Mittelpunkt des absurden Freundinnen-Getues um einen untreuen Ehemann steht eine penetrant auf Rauschgoldengelchen gestylte, ständig kulleräugige Meg Ryan als die betrogene Mary. Die ist dämlich naiv und meist mit Charity-Events in ihrer Vorort-Luxusvilla beschäftigt. Für die Nöte der Teenietochter bleibt wenig Zeit, noch weniger für den prominenten Banker-Gatten.

Bei der Maniküre wird der Wissenstand aufgefrischt

Sylvie (Annette Bening: zynischer Single auf Stilettos) wiederum muss sich als Chefredakteurin eines kriselnden Lifestyle-Magazins und Marys beste Freundin bewähren. Bei der Maniküre im Nobelkaufhaus hat sie erfahren, dass Marys Mann eine Affäre mit Parfümverkäuferin Crystal (Eva Mendes: sexy Biest) unterhält.

Wie das so ist in Frauenkomödien mit viel Geplapper, kommt eine richtige Aussprache nicht zustande. Alle haben arg zu tun, auch die anderen Freundinnen, die erneut schwangere vierfache Mutter Edie und die lesbische Bestseller-Autorin Alex. Also muss Mary erst zur Maniküre, um auf den Wissensstand der anderen zu kommen.

Ab nun wird die Goldmarie im Galopp durch Sümpfe der Niedertracht getrieben, aber Mama (Candice Bergen) und etliche Giggelgirls haben Tipps parat. Bei dem Zirkus gerät der abtrünnige Gatte fast in Vergessenheit. Sylvie, erpresst von einer Klatschkolumnistin, wird die Freundschaft gekündigt – und Mary erfährt eine Läuterung, die sich vor allem dadurch zeigt, dass die albernen Locken ab sind, worauf sie Karriere als Designerin macht. Die Schlussszenen sind so bescheuert, dass es schon wieder richtig lustig ist.

Angie Dullinger

Kino: Arri, Cadillac, MaxX, Mathäser, Münchner Freiheit, Cinema in OF

R & B: Diane English K: Anastas Michos (USA, 114 Min.)

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