Für Germany singt der schönste Arsch der Welt
Die Band „Alex Swings Oscar Sings“ soll Deutschland am 16. Mai in Moskau mit dem Song „Miss Kiss Kiss Bang“ vertreten. Nach der Entscheidung zum Contest-Beitrag wächst die Empörung über die NDR-Jury
Am Anfang war erst mal Ratlosigkeit: „Alex wer?“ lautete die Frage, nachdem der NDR den diesmal per Jury ausgewählten Teilnehmer am Eurovision Song Contest (ESC) 2009 bekannt gegeben hatte (AZ berichtete). Die Band „Alex Swings Oscar Sings“ soll Deutschland am 16.Mai in Moskau mit dem Song „Miss Kiss Kiss Bang“ vertreten. Dahinter verbergen sich Produzent Alex Christensen (41) und der in München lebende US-Sänger Oscar Loya (29).
Christensen hat bisher mit Künstlern wie Paul Anka und Tom Jones zusammengearbeitet. Vor allem aber hat er sich einen schillernden Namen gemacht mit Liedgut wie „Du hast den schönsten Arsch der Welt“, „Doktorspiele“ und „Du bist so Porno“. Entsprechend groß ist nun das Kopfschütteln über eine Jury-Entscheidung, die eigentlich zu einem höheren Qualitätsniveau des deutschen Beitrags führen sollte, nachdem die vom Publikum ausgewählten Stücke der letzten Jahre auf europäischer Bühne alle durchgefallen waren.
"Warum tut man Deutschland so etwas an?"
Und während am Freitag der Privatsender Prosieben mit Stefan Raab bei seinem „Bundesvision Song Contest“ teilweise hochambitionierte Musiker antreten lässt, darunter die bayerische Sängerin Claudia Koreck, sinkt die ARD aufs Arsch- und Porno-Level.
Im Internet-Blog des NDR sammelten sich in kürzester Zeit hunderte empörte Fan-Reaktionen an. „Was für ein Armutszeugnis!“ heißt es dort, und: „Das ist aktive ESC-Fan-Folter“. Andere fragen: „Warum tut man Deutschland so etwas an?“ und mutmaßen, der deutsche Beitrag wäre „auf dem Oktoberfest oder in einer Après-Ski-Hütte“ besser aufgehoben. Die einzig sinnvolle Schlussfolgerung sei: „Germany go home“.
Der erste Versuch der öffentlich-rechtlichen Qualitätsoffensive in der Schlagerwelt scheint mit Karacho in die Hose zu gehen.
Michael Grill