Friedenspreis des Deutschen Buchhandels für Kermani

Der Schriftsteller Navid Kermani erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
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Mit dem gleichzeitigen Blick von Innen und Außen, auf Deutschland und aus Deutschland heraus auf die Welt, leistet er einen unverzichtbaren Beitrag dazu, Verständnis für andere Kulturen zu ermöglichen und unsere Sichtweise auf uns selbst zu verändern“, sagt Außenminister Frank-Walter Steinmeier über Navid Kermani. Seine Biografie und sein Schreiben zeigten, wie wichtig und bereichernd der Perspektivwechsel zwischen zwei Kulturen ist, erklärte der SPD-Politiker am Donnerstag.

Kermani erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2015, wie der Stiftungsrat gestern mitteilte. Der 47-jährige Sohn einer iranischen Arztfamilie aus Siegen, lebt seit langem in Köln. In seinen Sachbüchern hat sich der habilitierte Islamwissenschaftler und Muslim mit dem Koran und der islamischen Mystik beschäftigt. In Romanen wie zuletzt „Große Liebe“ (2013) geht es um Grundfragen der menschlichen Existenz wie Liebe und Sexualität, Verzückung und Tod. Kermani hat auch jüngst in Reportagen aus den Kriegsgebieten des Nahen und Mittleren Ostens berichtet.

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Im vergangenen Jahr rief er in seiner Festrede zum 65. Geburtstag des Grundgesetzes vor dem Bundestag zu einer großzügigeren Flüchtlingspolitik auf.

Kermanis Werke zeigten, „wie sehr er sich der Würde des einzelnen Menschen und dem Respekt für die verschiedenen Kulturen und Religionen verpflichtet weiß“, heißt es in der Begründung des Stiftungsrats. „Und wie sehr er sich für eine offene europäische Gesellschaft einsetzt, die Flüchtlingen Schutz bietet und der Menschlichkeit Raum gibt.“

Kermani, der mit einer Islamwissenschaftlerin verheiratet und Vater zweier Töchter ist, wird die Auszeichnung am 18. Oktober zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse entgegennehmen. Der seit 1950 vergebene Preis ist mit 25 000 Euro dotiert. Zu den bekanntesten Preisträgern gehören Albert Schweitzer, Hermann Hesse, Astrid Lindgren, Mario Vargas Llosa, Jürgen Habermas, Orhan Pamuk und David Grossman. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an den amerikanischen Internetpionier und -kritiker Jaron Lanier.

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