Frau Möbenbach und die Männer

Die Inszenierung von "Männerschlussverkauf" im Galli-Theater kam unserer jugendlichen Kritikerin wie ein ausgelassener Mädelsabend vor.
Laura Meschede |
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München - Gibt es den perfekten Mann? Eine Frage, die wir alle kennen und sei es nur vom Titelblatt der Cosmopolitan. "Männerschlussverkauf" hat sie sich zum Thema gemacht. In der gemütlichen Atmosphäre des Galli-Theaters sucht Gisela Mang (Sunci Jakupovic) deshalb noch bis zum 18.März einen Mann.

Reich, gutaussehend, intelligent und alleinstehend – so sollte der Mann sein, den Gisela Mang sich vorstellt. Hilfe bei der Suche nach diesem außergewöhnlichen Subjekt verspricht sie sich von der Therapeutin Frau Möbenbach (Emine Akman). Diese versetzt sie kurzerhand in "Trangse" ("Ich weiß, die Franzosen sagen Trance, aber die sprechen das einfach falsch aus") und bringt in der folgenden Stunde nacheinander ein verklärtes Männerbild nach dem anderen zum Einsturz.

Begleitet wird dieser Vorgang von vielen schlüpfrigen Witzen - und beinahe noch mehr Outfitwechseln, da Gisela sich auf ihrer Suche in Windeseile von der Indianerin zum It-Girl und letztendlich sogar zur Domina verwandelt.

Das Publikum, dessen Frauenquote von ungefähr 90% so manches Unternehmen vor Neid erblassen lassen würde, scheint sich mit dieser Realität auszukennen. Zwischenrufe wie: "So sind die Männer eben" bleiben keine Seltenheit. Doch die beiden Schauspielerinnen lassen sich hierdurch nicht irritieren.

Überhaupt sind sie es, die der sonst eher klischeebelasteten und oberflächlichen Handlung von "Männerschlussverkauf" durch meisterhafte Wandlungsfähigkeit einen gewissen Glanz verleihen. Phantastische Kostüme und eine gelungene Überzeichnung vervollständigen die Darbietung und spätestens gegen Mitte des Stücks macht sich das allgemeine Gefühl breit, sich auf einem ausgelassenen Mädelsabend zu befinden. Weshalb irgendwann auch die obszönsten Witze irgendwie charmant erscheinen.

Bis Sonntag, 18. März, 20 Uhr, Amalienpassage

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