Franzosen im Regen

Bei Klassik am Odeonsplatz saßen die Philis im Trockenen, das Publikum kämpfte am Sonntagabend mit Schirmen und Regencapes
von  Abendzeitung

Bei Klassik am Odeonsplatz saßen die Philis im Trockenen, das Publikum kämpfte am Sonntagabend mit Schirmen und Regencapes

Mit der Wärme kam auch der Regen. Bei Konzertbeginn hatte OB Christian Ude noch vollmundig erklärt, die Münchner Philharmoniker hätten bei Klassik am Odeonsplatz immer Glück gehabt, doch das schien die Wolken am Sonntagabend geradezu herauszufordern.
Tschaikowskys „Capriccio italien“ durfte noch im Trockenen sprudeln, bei Poulenc wurde es schon kritisch. Katia und Marielle Labèque – in mädchenhaften Kleidchen – griffen herzhaft ins schräge Tasten-Amusement des Franzosen, holten Charme, Eleganz und eine gute Portion Witz aus dem Konzert für zwei Klaviere. Und endeten im Regen.

Der ließ sich selbst nach der Halbzeit nicht mehr wirklich vertreiben. Auch wenn Dirigent Semyon Bychkov mit Bizet in südlichere Gefilde aufbrach. „La Valse“, Ravels bombastische Walzer-Hysterie, erfuhr subtilste Steigerungen und ließ das heftige Geplätscher auf dem Platz – fast – vergessen.
Christa Sigg

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