Erst toben, dann Do Wah Diddy Diddy

Muffathalle: Manfred Mann und seine erneuerte Earthband mit entrümpeltem Rock
von  Abendzeitung

Muffathalle: Manfred Mann und seine erneuerte Earthband mit entrümpeltem Rock

Manfred Mann's Earthband schafft es tatsächlich, sich über all die Tourneen der letzten Jahrzehnte ständig neu zu erfinden. Natürlich sind da die blubbernden Keyboards des Meisters, auch die Gitarre mit Space-Ambitionen, doch die Schwerpunkte der Gruppe liegen jedes Mal woanders.

Nach jazzigen Improvisationen war es dieses Mal, in der Muffathalle, eine Straffung des Konzepts und eine deutliche Hinwendung zum Rock. Dennoch findet auch in diesem Rahmen Manfred Mann Platz, sich auszutoben.

Entrümpelte Klassiker

Etliche seiner Phrasierungen sind ja inzwischen auch schon Klassiker und gehören zu den Hits wie der Refrain. „Mighty Quinn", „Dave is On The Road Again" und „Blinded By The Light" sind ohne die typischen Keyboard-Exkursionen gar nicht mehr vorstellbar. Doch insgesamt wurden die klassischen Songs entrümpelt und die Arrangements vereinfacht.

Was zur Folge hat, dass nun besonders Sänger Noel McCalla glänzen kann. Seine Version von Bob Marleys „Redemption Song" geht unter die Haut. Nur noch wenige Uralt-Fans vermissen den ursprünglichen Sänger Chris Thompson, denn McCalla hat sich emanzipiert. Zusammen mit Gitarrist Mick Rogers bildet er die neue Doppel-Führungsspitze.

Ein Späßchen gestattet

Und so entsteht ein lockerer Konzertabend, fast im Stil einer Session. Da kann sich Manfred Mann auch mal ein Späßchen erlauben und ein paar Takte seines Sixties-Hits „Do Wah Diddy Diddy" vor sich hinklimpern, ganz ohne Band.

Arno Frank Eser

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