Eisi Gulp - Das Comeback des Kult-Stars

Mit der Komödie "Zuckerbaby" und der Jugendsendung "Live aus dem Alabama" wurde Eisi Gulp Mitte der 1980er Jahre zum Star. Inzwischen ist er wieder viel in Kino und TV zu sehen. Im Interview erklärt er, wie es zu Rückzug und Rückkehr kam.
(ili/spot) |
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Eisi Gulp bei der Premiere von "Winterkartoffelknödel" am 7. Oktober in München
Constantinfilm.medianetworx.de Eisi Gulp bei der Premiere von "Winterkartoffelknödel" am 7. Oktober in München

2014 ist sein Jahr - und das vergangene Wochenende war einer der Höhepunkte. Denn egal, ob im Kino oder Fernsehen, um Eisi Gulp kommt man derzeit nicht herum, zumindest nicht, wer sich für bayerische Krimi-Komödien interessiert. "Winterkartoffelknödel" läuft seit Donnerstag im Kino und erspielte sich übers Wochenende Platz acht der offiziellen deutschen Kino-Charts (GfK). Auch in dieser Fortsetzung des Überraschungserfolges "Dampfnudelblues" (2013) gibt Gulp den sympathisch-freakigen Landwirt und Vater von Dorfpolizist Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel).

"Sauerkrautkoma" heißt ein weiterer Roman von Rita Falk - mehr dazu in diesem MyVideo-Clip

Am Samstag war der Künstler außerdem in Dominik Grafs Starnberg-Krimi "Die reichen Leichen" (BR) als König-Ludwig-Forscher zu sehen. Diese Rolle habe er sehr gemocht, wie er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt, "weil sie so gar nichts mit mir zu tun hat und ich somit in einen vollkommen anderen Typen schlüpfen konnte". Hinzukommt, dass er sich den Text sogar ein bisschen selbst bauen konnte, "Dominik hat mir sehr viel freie Hand gelassen".

Und texten kann der Mann, der Mitte der 1980er Jahre "so einen Hype" hatte, wie er es nennt, "da war ich so bekannt wie ein bunter Hund." Verantwortlich dafür war zum einen die melancholisch-heitere Komödie "Zuckerbaby" (1985), außerdem präsentierte und lehrte er den damaligen Kult-Tanz "Breakdance - Mach mit, bleib fit" (1984, ZDF) im TV und auch die Moderation der Jugendsendung "Live aus dem Alabama" machte den Wahl-Rosenheimer, der als Werner Eisenrieder in München das Licht der Welt erblickte und am 3. November seinen 59. Geburtstag feiert, sehr bekannt.

Warum er dann wieder von der Bildfläche verschwand, erklärt Gulp so: "Ich habe in den 1980ern sehr viel in Film und Fernsehen gemacht. Gleichzeitig hatte ich aber immer auch meine Kabarett-Show, die ebenfalls sehr gut lief." Damit tourte er bis Ende der 1990er Jahre erfolgreich durch die Lande. Weitere Kino- und Fernsehe-Auftritte reizten den Freigeist in dieser "'die Supernasen'-Zeit" aufgrund der Drehbücher eher weniger. Irgendwann zog Eisi Gulp dann auch für ein paar Jahre nach Afrika.

"Dann kam eine sehr harte Phase", damit meint er seine Scheidung. Als die 2010 endgültig durch war, "hatte ich auf einmal wieder richtig Lust auf die Schauspielerei". Seither mache er "Kabarett-Shows und Filme ungefähr fifty-fifty". Das hat sich offenbar herumgesprochen, denn die Angebote sind toll, wie man dieses Jahr auch an "München Mord: Wir sind die Neuen" (ZDF), "Göttliche Funken" (Das Erste) und "Landauer - Der Präsident" (Das Erste) sehen konnte.

Eine erste Rückkehr zum Fernsehen erfolgte allerdings bereits 2004 mit der TV-Serie "München 7" (Das Erste), erinnert sich Gulp. Und das sogar sehr gerne, denn anders als zu seinen "Live aus dem Alabama"-Zeiten, nach denen es "regelmäßig Anrufe von höchster politischer Ebene" gab, habe sich viel getan. Heute gäbe es so "wunderbare Sendungen" wie "Quer" (BR) von Christoph Süß. "Ich arbeite wieder sehr gern fürs Fernsehen", fasst er zusammen.

Nur auf eines würde Gulp nach wie vor gerne verzichten: "Auf diese Homestorys der Boulevardpresse hatte ich damals keine Lust. Es ist doch nicht interessant, ob ich daheim im Bademantel oder nackt herumlaufe." Gutes Stichwort für eine eher rhetorische Frage an einen, der als nicht-kommerzieller, dafür sehr freier Straßenkünstler angefangen hat. Beim "Dschungelcamp" würde er nur teilnehmen, wenn der Sender ihm "zwei Millionen bieten" würde, "damit ich mit dem Geld hinterher wenigstens was Anständiges machen kann". Mit "was Anständiges" sei beispielsweise die Realisierung eines der Filmprojekte, die in seiner Schublade liegen, gemeint.

Diese Ideen dürften ähnlich unterhaltsam sein, wie "Hackedicht", mit dem Eisi Gulp seit 15 Jahren durch die Schulen tourt. Mit dieser Kabarett-Show unterstützt er die Drogenprävention. Der Kinderschutzbund schicke ihn regelmäßig zu den sogenannten Brennpunktschulen, so Gulp. Wie gut diese Show ist, lässt sich vielleicht auch damit erklären: "Als ich mit diesem Programm angefangen habe, standen skeptische uniformierte Polizisten hinten drin. Mittlerweile engagiert mich die Polizei selbst."

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