Eine sichere Bank

Silke und Raimund Thomas leisten sich zum 45. Galeriejubiläum opulente zusätzliche Räume für zeitgenössische Kunst – im DZ-Gebäude vis-a-vis der Pinakothek der Moderne
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Silke und Raimund Thomas leisten sich zum 45. Galeriejubiläum opulente zusätzliche Räume für zeitgenössische Kunst – im DZ-Gebäude vis-à-vis der Pinakothek der Moderne

Näher kann man als Galerist nicht dran sein am Geschehen im Kunstareal: Wenn Jörg Paal, Chef der neuen Galerie Thomas Modern, aus dem Fenster seines Büros in der Türkenstraße 16 schaut, hat er Pinakothek der Moderne, Türkentor und Sammlung Brandhorst im Blick. „So eine Aussicht hat man sich doch immer gewünscht“, freut sich der Galerist über seinen exklusiven Arbeitsplatz. Und der bietet unter Münchens Galerien doch einen Superlativ – was Lage, Größe und Beschaffenheit der Räume betrifft.

Im „Stammsitz“ von Raimund Thomas und seiner Tochter Silke in der Maximilianstraße 25 wird man weiterhin den deutschen Expressionismus sowie Informel und Zero finden. Am kommenden Samstag aber eröffnet ihre Dépendance mit großzügigen 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche, auf denen dann die „etablierten Zeitgenossen“, wie Paal das ziemlich hochpreisige Programm beschreibt, gezeigt werden. Hier befanden sich bis vor kurzem noch das gläserne Foyer und die Besprechungsräume der DZ-Bank. Geblieben ist der gediegene Schick der Bankzentrale – die für die Kunst allerdings geöffnet und besser belichtet werden musste.

Näher dran

In Zukunft soll das internationale Kunstpublikum also möglichst aus der dritten Pinakothek über die Türkenstraße in die neue Großgalerie stolpern. Für den international renommierten Raimund Thomas ist es wichtig, „hier präsent zu sein“. Als Münchner sucht man die Kunst allerdings zuletzt im von außen trutzigen Gebäude aus den 20er Jahren. Und man könnte „Thomas Modern“ auch, wie die nahegelegene Landesbank-Galerie, für das Kulturprogramm der Bank halten. Doch falsch: Die Galerie hat sich hier nur eingemietet.

Eine sichere Bank sind jedenfalls auch die zum Einstand vorgeführten Big Names: Joseph Beuys, Anselm Kiefer und Cy Twombly. Doch nicht alles steht zum Verkauf, hochkarätige Leihgaben runden die Präsentation ab. So bekommt der Kunsthandel einen musealen Touch. Da gibt es das fast schon ikonische Selbstporträt des jungen Anselm Kiefer im grünen Mantel, der die Hand zum Hitlergruß hebt. von 1970 für 400000 Euro. Nur zu bestaunen ist das Relikt eines Gigantentreffens: Beuys und Twombly kritzelten – und becherten? – 1980 gemeinsam auf der Biennale.

Roberta De Righi

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