Eine Nanny für mörderische Puppen

Super-Nannys und Erziehungs-Coaching haben im Fernsehen Konjunktur. Schon 1996 schrieb Marius von Mayenburg die Komödie „Fräulein Danzer“, die Christine Neuberger im Heppel & Ettlich inszeniert hat. Das Besondere daran: Die Prekariats-Familie Lützke verkörpern fünf groteske Handpuppen, nur die ihnen zugeordnete Sozialarbeiterin ist eine Schauspielerin.
von  Abendzeitung

Super-Nannys und Erziehungs-Coaching haben im Fernsehen Konjunktur. Schon 1996 schrieb Marius von Mayenburg die Komödie „Fräulein Danzer“, die Christine Neuberger im Heppel & Ettlich inszeniert hat. Das Besondere daran: Die Prekariats-Familie Lützke verkörpern fünf groteske Handpuppen, nur die ihnen zugeordnete Sozialarbeiterin ist eine Schauspielerin.

Vater Lützke säuft und prügelt Frau und Kinder. Fräulein Danzer soll als Nanny Ordnung und Regeln ins Familienchaos bringen. Die aggressiven Lützke-Prolls sind schön scheußliche Handpuppen mit Klappmäulern, ein Fenster in einer grauen Hauswand ist ihre Guckkastenbühne.

Sarah-Lavinia Schmidbauer spielt das Fräulein Danzer mit wildem Optimismus und entschlossen, alles positiv zu sehen. Bis die Situation kippt – in ein mörderisches Finale. Christine Neuberger hat die bitterböse Farce fast als Comedy inszeniert, frisch und komisch, aber durch die Puppen doch etwas verharmlost.

Gabriella Lorenz

Eine ausführliche Kritik lesen Sie in der AZ-Print-Ausgabe vom Freitag

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