Eine magische Messe der Musik

Und dann vermisst man die Band nicht mehr: Peter Gabriel mit dem „New Blood“-Orchestra
Arno Frank Eser |
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Rock meets Klassik oder Pop im Möchtegern-Klassik-Gewand sind das eine. Peter Gabriel und sein „New Blood"-Orchestra das andere. Keine eitlen und blindwütigen Adaptionen, sondern was Neues. Ganz ohne Rockband, dafür in einfallsreichen Arrangements. Die rund 6 000 Fans in der bestuhlten Olympiahalle waren glücklich, lauschten und erhoben sich von den Stühlen.

Man sieht Peter Gabriel an, dass er ein intensives Leben geführt hat. Zwischen dem Jungspund der Genesis-Zeit bis zum heutigen gesetzten älteren Herrn liegen optisch wie musikalisch Galaxien.
Doch seine Liebe zum Theatralischen hat er sich erhalten. Nur dass er jetzt andere für sich spielen lässt – und zwar die Video- und Effekte-Meister. Von gefühlvollen Schwarz-Weiß-Einblendungen bis hin zu psychedelischen Spielereien – Münchner haben wohl noch nie so eine geschmackvolle und gekonnte LSD-Achterbahn bewundern können.

Dazu macht sich die Musik des „New Blood“-Orchesters unter Ben Foster sehr bald selbstständig. Mit raffinierten Lautmalereien wird die fehlende Rock-Instrumentierung geschickt ersetzt; notwendige Ergänzungen in Melodie und Aufbau klingen schnell selbstverständlich. Das fängt beim Opener an, bei Bowies „Heroes“, führt weiter über „Digging In The Dirt“, „Mercy Street“, und „Wallflower“ als Anklage gegen Folter. Gabriel singt „Don’t Give Up“ im Duett mit Rosie Doonan, „Biko“ für südafrikanische und arabische Freiheitskämpfer, bis hin zum Radio-Hit „Solsbury Hill“.

Einmal im Klassikgewand genossen, kann man sich all diese Songs in einer simplen Pop-Instrumentierung gar nicht mehr vorstellen. Mehr als ein Konzert: ein magisches Erlebnis!

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