Eine „heiße Nummer“ erobert Deutschland

Niederbayerische Verkäuferinnen, die sich an einer Sexhotline versuchen: 900 000 haben den Film über mit Monika Gruber und Gisela Schneeberger schon gesehen.
von  A. Vodermayr

MÜNCHEN - Es ist wirklich „eine ganz heiße Nummer“: Fast 900 000 Zuschauer hat die gleichnamige bayerische Komödie bereits in die Kinos gelockt – Tendenz steigend. Der Film des Münchner Regisseurs Markus Goller über drei niederbayerische Verkäuferinnen, die sich an einer Sexhotline versuchen, trifft genau den Nerv der Zeit. Tracht und Tradition – das sind wohl die ersten Gedanken, die den Meisten beim Thema „Niederbayern“ durch den Kopf schießen. 

Aber eine Sexhotline? Es ist wohl dieser Widerspruch, der die bayerische Produktion zu einem derartigen Überraschungserfolg gemacht hat. Zum Inhalt: Seit der Schließung der Glashütte fehlt es in einem kleinen Dorf im Bayerischen Wald an wirtschaftlichen Perspektiven. Auch der Lebensmittelladen steht kurz vor der Schließung. Als Maria (Gisela Schneeberger) durch Zufall einen schmutzigen Anruf erhält, hat sie eine Idee: Wieso keine heimatliche Sexhotline eröffnen?

Auch wenn das Stöhnen erst einmal geübt werden will, Marias Geschäftsidee schlägt ein wie eine Bombe. Dumm nur, dass die hochnäsige Bürgermeistergattin (Kabarettistin Monika Gruber) der Erotiknummer auf die Schliche kommt – und damit einen Dorfskandal ins Rollen bringt. In Deutschlands Kinosälen kommt derart „Krachertes“ gut an: ausverkaufte Abendvorstellungen, gut besuchtes Nachmittagsprogramm.

Derartiges hat man mit bayerischem Kino seit Rosenmüllers „Wer früher stirbt ist länger tot“ (den knapp 1,3 Millionen Zuschauer sahen) nicht mehr erlebt. Die Millionenmarke wollen die Macher von „Eine ganz heiße Nummer“ bald knacken. Die Chancen dafür stehen gut: Inzwischen läuft der niederbayerische Film deutschlandweit. an

 

 

 

 

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