Ein Chef für alle Fälle

Beim „Guerilla Cooking” möchte Resi-Intendant und Hobby-Koch Martin Kušej den Marstall fürs Kulinarische öffnen: 100 Auserwählte dürfen heute Speisen von Holger Stromberg schmausen
von  Michael Stadler

Martin Kušej ist ein Theatermacher, der gerne auch mal am Herd experimentiert. Die sechs Darstellerinen seiner Inszenierung von Fassbinders „Die bitteren Tränen der Petra von Kant” bekochte er gar zwei Tage vor der Samstags-Premiere bei sich zu Hause.

Seine Koch- und Backleidenschaft rühre aus seiner Kindheit, so der Resi-Intendant: „Als Kind wollte ich für meine Mutter eine Torte backen. Das ist mehrmals schief gegangen. Dann meinte sie: So, ich zeig dir mal, wie das geht. Und ich fand’s toll. Ich musste dann im Alter von 11 bis 16 Jahren jeden Samstag für alle – wir waren eine Großfamilie – zwei Torten backen. Das war dann der Standard: Martin macht die Torten.” Er habe dann das Backen aus den Augen verloren, sei aber beim Studium in Graz wieder aufs Kulinarische gekommen: „Im Studentenheim gab es immer diese grottenschlechten Spaghetti, alles aus der Dose. Da habe ich irgendwann gesagt: Ich weigere mich, diesen Fraß zu essen. Ich koch’ selber was. Daraus entwickelte sich eine irrsinnige Liebe.”

Gemeinsam mit Sternekoch Holger Stromberg veranstaltet Kušej nun heute um 20 Uhr erstmals das „Guerilla Cooking” im Marstall. Seit dem 11. Februar wurden an den Garderoben der Resi-Spielstätten Kärtchen verteilt, die Interessierte ausfüllen und abgeben konnten. Die Einladungen für heute wurden ausgelost und per SMS an 100 Auserwählte gesendet.

Wegen der Brandschutzbestimmungen im Marstall werden die Speisen zuvor in Strombergs „Kutchiin” in der Balanstraße vom Inhaber selbst und seinen Köchen vorbereitet. Eintritt ist frei, die Speisenpreise befinden sich im Rahmen von 5,50 Euro (Strombergs berühmte Currywurst) bis 26 Euro (halber Hummer mit Blutwurst-Piadine). Zusammen mit Kušej, Resi-Schauspielern und Stromberg können die Auserwählten im Marstall schmausen. Die Veranstaltung soll wiederholt werden, bald könnte auch ein zweiter Chef de cuisine zubereiten: In naher Zukunft möchte Kušej beim „Guerilla Cooking” selbst zum Kochlöffel greifen.

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