Ein Blick zurück nach vorn

Das Jahr eins nach Christian Thielemann: In der kommenden Saison setzt Lorin Maazel bei den Münchner Philharmonikern erste Akzente, auch wenn er erst 2013 als Interims-Chefdirigent antritt
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Das Jahr eins nach Christian Thielemann: In der kommenden Saison setzt Lorin Maazel bei den Münchner Philharmonikern erste Akzente, auch wenn er erst 2013 als Interims-Chefdirigent antritt

Nach einer Nacht im Flugzeug blendete ihn das Leuchten Münchens. Mit seiner Sonnenbrille glich Lorin Maazel dem späten Ray Charles. Dann nahm er sie ab und blickte nach vorn: Obwohl der jugendliche Achtziger erst in der Saison 2012/13 als Chefdirigent antreten wird, zeichnet er ab Herbst eine Skizze dessen, was er in drei Jahren mit dem Orchester der Stadt zum großen Spätwerk formen will.

Maazel eröffnet die Spielzeit mit Skrjabins „Le Poème de l’Exstase“ und dirigiert drei weitere Programme. Der gebürtige Pariser dirigiert Französisches und kombiniert das Brahms-Requiem mit Strawinskys „Psalmensymphonie“. Ehrendirigent Zubin Mehta dirgiert zum 100. Geburtstag von Sergiu Celibidache Bruckners Symphonie Nr. 8 und drei weitere Serien. Kent Nagano gastiert mit Mahlers Sechstes: Daraus formen die Philharmoniker einen Münchner Chefzyklus, der an die Stelle des einstigen Thielemann-Abos tritt.

Ganz normaler Geschäftsgang

Mit Georges Prêtre konnten die Philharmoniker einen Grandseigneur alter Schule verpflichten. Sonst werden ohne große Überraschungen alte Freundschaften gepflegt: Christoh Eschenbach und Semjon Bychkov kommen wieder, Valery Gergiev beginnt einen Schostakowitsch-Zyklus, Ivor Bolton, der hochgehandelte Stéphane Denève sowie New Yorks junger Philharmoniker-Chef Alan Gilbert debütieren. Unter den Solisten sind zwar Lang Lang und Julia Fischer. Dass ein gewisser Spardruck auf dem Orchester lastet, ist hier allerdings unübersehbar.

Dafür werden Bildung und Vermittlung in Zukunft groß geschrieben. Mit Unterstützung von BMW bündeln die Philharmoniker die bisherigen Jugendkonzerte mit neuen Aktivitäten zum Gesamtpaket „Spielfeld Klassik“. Der unerlässliche Malte Arkona darf als Moderator dabei natürlich nicht fehlen.

Gab’s da nicht sieben Jahre unter Christian Thielemann? Der verabschiedet sich am 1. Juni mit einem Gastspiel im Wiener Musikverein von den Philharmonikern. Auf Nachfrage wurde die Hoffnung auf weitere Auftritte pflichtschuldigtst fürs Protokoll vermerkt. Aber konkrete Pläne gibt es nicht. Da müssen erst noch ein paar Wunden heilen.

Robert Braunmüller

Details zur neuen Saison unter www.mphil.de

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