Ehrenstern: Helmut Friedel
München - Die Burg ist fertig, heißt es in Wagners „Rheingold“. Helmut Friedel wäre damit nur halb einverstanden, liebevoll nennt er das erweiterte Lenbachhaus ein „Schatzkästlein“ – weil die städtische Sammlung eine bürgerliche ist. 36 Jahre war er ihr treu, anfangs, ab 1977, als Kurator, kurz bevor wilde Kunstkampfzeiten mit dem Ankauf von Beuys’ „Zeige deine Wunde“ anbrachen.
1992 übernahm er dann die Leitung. Was ihn nie daran gehindert hat, weiter zu forschen, Ausstellungen zu kuratieren. Den Blauen Reiter kennt er in- und auswendig, aber auch zur Gegenwartskunst pflegt der Münchner eine intensive Beziehung. Zu Rupprecht Geiger natürlich und nicht zuletzt zu seinem Freund Gerhard Richter. Wichtige Stiftungen und Sammlungen konnte Friedel fürs Haus gewinnen, das er – pflichtbewusst – erst jetzt, nachdem alles fertig ist, verlassen mag.
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