Dum Dum Girls im 59:1

Die Dum Dum Girls aus Kalifornien spielen im 59:1 und präsentieren dabei ihre im März veröffentlichte EP "He Gets Me High". Das Konzert aus der Sicht eines Jugendlichen.
Sebastian Wagner |
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Die "Dum Dum Girls" aus Kalifornien spielen im 59:1 und präsentieren dabei ihre im März veröffentlichte EP "He Gets Me High".

Die Dum Dum Girls sind aus mehreren Gründen einzigartig in der Pop-Szene. Zunächst ist da der gepflegte Krach ihres Noise Rocks, der sie bisher noch außer Konkurrenz dastehen ließ. Desweiteren besteht die vierköpfige Band rund um Songwriterin Dee Dee nur aus weiblichen Mitgliedern. Und zuletzt ist die Bühnenpräsenz der Kalifornierinnen recht außergewöhnlich. Mit gemusterten Strumpfhosen, dunklen Miniröcken und rotem Lippenstift waren sie schon mit Indie-Größen wie MGMT und Vampire Weekend auf Tour.

Als Vorband spielen zunächst The Coxx aus München, die den Dum Dum Girls zumindest in der Hinsicht ähneln, als dass alle fünf Mitglieder Frauen sind. Musikalisch bewegen sie sich aber eher im Bereich klassischem Hard Rocks, der mit mehrstimmigem Gesang angereichert wird. Die Abwesenheit von Sängerin und Bassistin Sandra macht den Sound leider sehr unvollkommen an diesem Abend, man hätte der Band sicher andere Umstände gewünscht.

Die wichtigste Frage, bevor die Dum Dum Girls die Bühne betreten, lautet: Wie schaffen sie es, die Lo-Fi-Ästhetik ihrer Aufnahmen angemessen auf der Bühne umzusetzen?

Die Antwort heißt: gar nicht. Zwar lässt sich anhand der stark verzerrten Noise-Gitarren der typische Dum Dum Girls-Sound erkennen, ansonsten jedoch klingt die Band auf der Bühne erstaunlich unkomprimiert und voluminös. Sicherlich war dies keine einfache Entscheidung, allerdings ist zu bezweifeln, ob solche Musik live anders überhaupt funktionieren kann.

Erfüllt hat die Band die Erwartung nach einem klanglichem Rausch, in den die Zuschauer durch die Macht der Repetition entführt werden. Ein immer gleicher Drumbeat, drei Gitarrenakkorde und ein dröhnender Bass sind hier integraler Bestandteil eines perfekt abgestimmten Auftritts. Durch die subtil versteckten, aber vielfältigen Klangfarben werden Gefühle miteinander asoziiert, die sonst als gegensätzlich gelten: Melancholie und Lebensfreude, Schwere und Leichtigkeit, Frische und Routine.

Nach ihrer im März veröffentlichten EP "He Gets Me High" haben die vier Frauen für ihr nächsten Album nun eine wichtige Aufgabe: Ihren Sound weiterzuentwickeln, um ihre Einzigartigkeit auch in Zukunft zu erhalten. Denn der Einfluss ihrer Musik in der Szene hat dazu geführt, dass die ersten Nachahmer ihre Werke schon auf den Markt gebracht haben.

 

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