Dirigent: Kirill Petrenko
München - Die Erwartungen waren hoch, aber er hat sie übertroffen. Kirill Petrenko überraschte im Sommer bei den Bayreuther Festspielen mit Wagners „Ring des Nibelungen“. Jeder Takt hatte Spannung, jede Note wirkte frisch poliert. Mit der heiklen Akustik kam der Dirigent auch mühelos zurecht.
Und dann die hinreißende „Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss zum Einstand als Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper im Nationaltheater: farbig, spannungsreich, unglaublich genau. Das Orchester changierte zwischen leisem Flüstern und krachendem Forte. Es spielte die Hauptrolle, ohne die Sänger zu erdrücken. Kommt unser „Stern des Jahres“ nach dieser grandiosen Premiere nicht arg früh? Nein – denn bei diesem akribischen Arbeiter kann man sich darauf verlassen, dass er sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruht.