Dirigent Barenboim mit Deutschem Kulturpreis geehrt
MÜNCHEN - Stardirigent Daniel Barenboim ist mit dem Deutschen Kulturpreis 2009 der Stiftung Kulturförderung ausgezeichnet worden. Der 67-Jährige nahm am Freitag in München den mit 30 000 Euro dotierten Preis entgegen.
Stardirigent Daniel Barenboim ist mit dem Deutschen Kulturpreis 2009 der Stiftung Kulturförderung ausgezeichnet worden. Der 67-Jährige nahm am Freitag in München den mit 30 000 Euro dotierten Preis für sein Lebenswerk als Pianist, Dirigent und Mitbegründer des West-Eastern Divan Orchestra entgegen. In seiner Laudatio würdigte der renommierte Musikkritiker Joachim Kaiser sowohl die künstlerische Lebensleistung des Preisträgers als auch seine Verdienste im Friedensprozess im Nahen Osten.
Kaiser verglich das musikalische Schaffen Barenboims mit denen der Stardirigenten Arturo Toscanini, Leonard Bernstein und Wilhelm Furtwängler, sein politisches Engagement mit dem der Geschwister Scholl in Nazi-Deutschland. Barenboim „steht die Welt der Konzerthäuser unendlich weit offen“, sagte Kaiser. Seine Leistungen hätten „historischen Rang“. Kaiser schloss mit den Worten: „Und so sei Ihnen im strahlenden Fortissimo gratuliert.“
Der Preisträger kündigte an, das Preisgeld in den Aufbau einer „Art von Akademie“ zu investieren. Er wolle ein zweites Orchester für Nachwuchsmusiker aus dem Nahen Osten gründen, „die noch nicht in der Lage sind, im Divan zu spielen“.
Den undotierten Ehrenpreis erhielt der Präsident der Deutschen Naturschutzakademie, Gerhard Kneitz.
Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem der Schauspieler Sir Peter Ustinov und der heutige Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Der Preis wurde nach einer 13-jährigen Pause in diesem Jahr elften Mal vergeben und zeichnet Personen, Initiativen und öffentliche Einrichtungen aus den Bereichen Kultur und Natur aus. Wirtschaftliche Schwierigkeiten des Stifters waren der Grund für die lange Unterbrechung.
ddp
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