Die zehn Top-Flops im Jahr 2008

„Sendung sucht Zuschauer“ hieß es in diesem Jahr bei einigen Formaten. Und tatsächlich: Viele Sendungen waren ein Drama, andere dagegen gut, nur hatten sie schlechtes Karma. Die AZ hat die zehn größten Niederlagen der Sender aufgelistet:
von  Abendzeitung

MÜnCHEN - „Sendung sucht Zuschauer“ hieß es in diesem Jahr bei einigen Formaten. Und tatsächlich: Viele Sendungen waren ein Drama, andere dagegen gut, nur hatten sie schlechtes Karma. Die AZ hat die zehn größten Niederlagen der Sender aufgelistet:

Quote und Qualität – das hängt nicht unbedingt zusammen. Die Kuhstall-Soap „Bauer sucht Frau“ beweist es. Während Moderatorin Inka Bause schon jetzt die Korken knallen lassen kann, herrscht andernorts bereits weit vor Neujahr Katerstimmung. „Sendung sucht Zuschauer“ war 2008 das Motto unzähliger Formate. Dabei waren einige der Top-Flops echte Kracher – nur keiner sah zu:

Flop 1: Der Seewolf

Damit ist ProSieben in diesem Jahr richtig abgesoffen. Dreh auf dem Bahamas, Thomas Kretschmann in der Hauptrolle und eine Jack-London-Geschichte, die als Klassiker gilt – viel konnte man nicht falsch machen. So war es letztendlich nicht die Neuverfilmung, sondern die Konkurrenz von „Wer wird Millionär“ und „Bauer sucht Frau“, die den Zweiteiler auflaufen ließ. Gerade mal 2,1 Millionen Zuschauer schalteten ein, beim zweiten Teil nur 1,9 Millionen.

Flop 2: Die Anwälte

Die Serie um Kai Wiesinger floppten gleich zwei Mal. RTL setzte die smarten Rechtsexperten schon nach einer Folge ab, die ARD erbarmte sich des Formats – doch auch dort gingen die Juristen eher unbemerkt ihrer Arbeit nach. Schade, denn die Serie mit vielschichtigen Charakteren, spritzigen Wortwechseln und guten Geschichten ist sehenswert.

Flop 3: Bruce

Er brachte es im Ersten mit seiner eigenen Show zum großen Drama, Baby. Der einstige Topmodel-Coach mit Tränendrüsenüberfunktion machte keine gute Figur, fand aber rasch einen neuen Job: Bei RTL durfte er „Supertalente“ vollheulen. Wir weinen ihm keine Träne nach.

Flop 4: Ich Tarzan, Du Jane

Bei „Ich Tarzan, Du Jane!“ zog der Kuschelkurs nicht. Vielleicht war es genau das, was der Sat1-Castingshow mit Hugo Egon Balder fehlte. Statt verbale Entgleisungen musste der Muscial-Nachwuchs Streicheleinheiten ertragen. Dabei wäre Balder sicher zu fiesen Sprüchen à la Dieter Bohlen fähig.

Flop 5: Die Show der Woche

Oli Geissen als RTLs Strahlemann – und ein sicheres Quotenrezept. Seit gefühlten 90 und tatsächlich neun Jahren moderiert der 39-Jährige seine werktägliche Talkshow, darf in der Primetime mit den üblichen Couch-Verdächtigen schäkern. Sein Wochenrückblick mit Themen wie „die wichtigsten, die lustigsten und die emotionalsten Ereignisse“ riss ihm aber das Lächeln vom Gesicht: Eingestellt nach der zweiten Folge.

Flop 6: Anna und die Liebe

In der Telenovela kämpft Jeanette Biedermann seit August um ihr Herz – und bald nach dem Start auch um den Sendeplatz. Doch Sat1 nimmt das Versprechen „In guten wie in schlechten Zeiten“ äußerst ernst und macht nicht einfach Schluss. Stattdessen strukturierten die Verantwortlichen kurzerhand den kompletten Vorabend für ihre lahme „Verliebt in Berlin“-Kopie um. Die Zuschauer lassen die Telenovela mit Biedermann aber weiterhin links liegen.

Flop 7: Californication

Serien-Antiheld Hank Moody (David Duchovny) liegt öfter in der Horizontalen als die Mädels aus „Sex and the City“ zusammen. Und obwohl die verfilmte Midlife-Crisis eines Sexsüchtigen überdies nur so vor schwarzem, intelligenten Wortwitz strotzt, will sie keiner bei RTL2 sehen. Einzige Vermutung für die schlechte Quote: Mieses Karma.

Flop 8: Effenbergs Heimspiel

Das war wohl ein Eigentor. Nach wenigen Folgen zeigte RTL dem Ex-Star-Kicker die rote Karte und nahm ihn samt Gattin Claudia vom Haupt-Sendeplatz. Der Tiger beendet sein Spiel nun im mittäglichen Programm-Abseits.

Flop 9: Der Auswanderer Coach

Darauf wollte die Kabel1-Zuschauer lieber verzichten. Nach einem Monat Sendezeit wurde die Coaching-Sendung um Auswanderwillige abgesetzt.

Flop 10: Uri Geller live

Nicht einmal die Aliens schalteten im November bei Pro Sieben ein. Die Paranormale Show des mentalen Löffelverbiegers hatte außerirdisch schlechte Quoten. Schön, dass es im Fernsehen eben doch so was wie Gerechtigkeit gibt.

Ute Nardenbach

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