Die Oper als Baustelle

Josef Ernst Köpplinger übernimmt im Sommer 2012 als Intendant das Staatstheaters am Gärtnerplatz und muss sich drei Jahre lang Ausweichquartiere suchen
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Josef Ernst Köpplinger übernimmt im Sommer 2012 als Intendant das Staatstheaters am Gärtnerplatz und muss sich drei Jahre lang Ausweichquartiere suchen

Das Gärtnerplatztheater ist ein Ort, an dem die Operette Tradition hat. Es ist sehr angenehm hier zu arbeiten“, sagte Josef Ernst Köpplinger, als er vor sechs Jahren seine gefeierte „Gräfin Mariza“ in München inszenierte. Damals hätte er sich noch nicht träumen lassen, dass er eines Tages Intendant am Münchner Traditionshaus werden könnte.

Doch das Kunstministerium hat sich entschieden: Der mittlerweile 46-jährige Österreicher, zuletzt (seit 2007) Intendant am Stadttheater Klagenfurter, wird ab Sommer 2012 Ulrich Peters beerben. Ein Intendantenwechsel ohne Richtungswechsel. Von Köpplinger, der als vielseitiger Regisseur auch Theater, Musical und Oper inszeniert hat, erhofft sich Kunstminister Heubisch einen facettenreichen Spielplan mit einer geringeren Anzahl von durchgefallenen Premieren. Wenn es denn so einfach wäre. Das Haus im Schatten der schier übermächtigen Staatsoper attraktiv zu positionieren, bleibt auch für Peters Nachfolger das Grundproblem.

Mehrere andere Häuser buhlten um den Intendanten

Köpplinger, der auch schon als Schauspielintendant am Theater St. Gallen in der Schweiz arbeitete, ist ein international erfahrener Mann. Er studierte in Wien, sowie in New York, London und Paris. Der ausgebildetet Pianist und Schauspieler gilt aber auch als guter Geschäftsmann, der dem Kunstminister keine finanziellen Sorgen bereiten soll. Nicht nur Klagenfurt wollte Köpplinger unbedingt langfristiger binden, auch mehrere andere Häuser buhlten um den Intendanten, wie es aus dem Kunstministerium heißt. Dass er nun München den Zuschlag gibt, obwohl das Theater quasi mit seiner Ankunft 2012 für drei Jahre geschlossen und generalsaniert wird, zeugt auch von einem gewissen Mut. Den laufenden Betrieb wird Köpplinger in verschiedene Spielstätten verlagern müssen, darunter das Prinzregententheater und das Cuvilliéstheater. Eigene Ideen aber darf er mitbringen.

Heute wird Kunstminister Wolfgang Heubisch den Neuen in München vorstellen. Die Opernwelt Münchens ist mit den Intendanten Nikolaus Bachler und Josef Ernst Köpplinger künftig komplett in österreichischer Hand.

Volker Isfort

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