Die gute kleine Hexe
Ein Kinder-Buch-Theater nach Otfried Preußler mit Juliane Köhler im Marstall
Es gibt einen Unterschied zwischen „gut sein“ und eine „gute Hexe sein“, muss die kleine Hexe erfahren, nachdem sie ein Jahr lang gebüffelt hat, um am Hexentanz auf dem Blocksberg teilnehmen zu dürfen. Mit nur 127 Jahren ist sie eigentlich noch zu klein, um mit den großen Hexen die Walpurgisnacht zu feiern. Deshalb wusste sie auch nicht, dass man als Hexe erst gut ist, wenn man böse ist. Dieses Märchen über die Relativität von Gut und Böse schrieb Otfried Preußler in den 50er Jahren – seitdem ist es ein Kinderbuch-Klassiker.
Im Marstall ist Juliane Köhler eine perfekte kleine Hexe (Foto: Dashuber). Quirlig, unerschütterlich fröhlich und ein bisschen frech tobt sie als bis in die Lockenspitzen motivierte Hexenschülerin über die Bühne und durch die Zuschauer. Mit viel Witz und nur ein ganz klein bisschen gruselig hat Regisseurin Agnese Cornelio das Buch fürs Theater adaptiert. Silke Mederers Bühne ist Dach des windschiefen Häuschens und zugleich Scheiterhaufen voll überraschenden Theaterzaubers.
Der der Fantasie Raum lässt: Ihren Begleiter, den Raben Abraxas, bastelt sich die Hexe aus schwarzer Federboa und gelbem Putzhandschuh. Was man für all die anderen Figuren braucht, hängt an Wäschespinnen griffbereit. Für eine ganz besondere Atmosphäre sorgt Laura Konjetzky, die ihrem Konzertflügel nicht nur wohltemperierte Klaviertöne entlockt, sondern auch mit Griffen in die Eingeweide des edlen Instruments und einer Teekanne verhext aufregende Klänge.Mathias Hejny
Mathias Hejny
Marstall, 1. und 28. Februar, 11 und 15 Uhr, Tel. 21851940
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