Der Zauber alter Pop-Perlen
Die Fans im Deutschen Theater Fröttmaning machen Brian Wilson Mut, der Songschreiber dankt es ihnen mit einer so nostalgischen wie grandiosen Show.
Ein krankes Genie tastet sich vorsichtig wieder auf die Bühne zurück; und ginge es dabei nicht ausgerechnet um Brian Wilson, einer der größten Songschreiber aller Zeiten, würde wohl keiner so genau hinschauen. So sieht man natürlich seine steifen Bewegungen. Und dass er sein Keyboard kaum spielt, sondern sich dahinter lediglich versteckt. Und es als Halterung für seinen Teleprompter für die Song-Texte benutzt. Trotzdem spürt man den Zauber der alten Pop-Perlen genau so intensiv wie vor 40 Jahren.
Die Fans im Deutschen Theater Fröttmaning machen ihrem Star Mut, halten ihm Plakate mit Liebeserklärungen entgegen, tanzen in den Stuhlreihen mit. „California Girls“, „Sloop John B“, „Barbara-Ann“, „Surfer Girl“ und natürlich das melodische Meisterwerk „Good Vibrations“. Die Hits und die nostalgischen Erinnerungen purzeln um die Wette.
„Wir sind nicht die Rolling Stones, die Beatles oder Curtis Mayfield“, sagt Wilson, „wir sind nur wir!“. Nach langer Depression und Therapie macht er das Beste, was er nun machen kann: Er hat neun exzellente Mitmusiker angeheuert, und die setzen seine komplizierten Arrangements und Satzgesänge besser um, als es die Beach Boys je gekonnt hätten. Hut ab!
Arno Frank Eser
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