Der Tod des Königs war keinen "Brennpunkt" wert
Der Tag, nachdem der König starb: Der Tod Michael Jacksons war auch eine Herausforderung an die deutschen TV-Sender - der diese mit unterschiedlichem Erfolg gerecht wurden.
Was, wenn nicht dieses Ereignis? Wer, wenn nicht der King of Pop und sein früher Tod? Was, wenn nicht dieses Leben, das seit mehr als 40 Jahren wie wenige andere im Licht der Öffentlichkeit stand? Wer, wenn nicht Michael Jackson mit all seinen genialen Triumphen und menschlichen Tragödien?
"Michael Jackson gestorben", hatten Internetdienste und Agenturen in der Nacht zum Freitag gemeldet. Klar, dass das Ereignis bereits alle morgendlichen Nachrichtensendungen dominierte. Während die großen Stationen danach ihr geplantes Programm weitgehend fortsetzten, reagierten die beiden Nachrichtensender N24 und n-tv mit Sondersendungen: Endlosschleifen über das Leben des King of Pop, aber immer wieder auch aktuelle Schalten zu den Korrespondenten, Berichte und Reaktionen.
Es sind Tage wie diese, an denen die Kleinen aus ihren Nischen treten. Das galt auch für die Musiksender Viva und MTV, die ihr Programm ebenfalls änderten und Jackson-Videos zeigten.
Primetime in RTL-Hand
Am Abend stiegen dann auch wieder die Großen in die Berichterstattung ein: das ZDF etwa mit zwei "Spezial"-Ausgaben um 17.45 Uhr und um 19.20 Uhr. Die ARD brachte erst viel später, um 21.45 Uhr eine 15minütige Sondersendung und danach Jackos "Kultkonzert aus Bukarest". Wer auf einen "Brennpunkt" nach der "Tagesschau" gewartet hatte, wurde enttäuscht. Eigentlich unverständlich. Denn was, wenn nicht dieses Mega-Ereignis, hätte einen "Brennpunkt" gerechtfertigt?
RTL hingegen brachte um 20.15 Uhr ein "Exklusiv Spezial". Dabei präsentierte Frauke Ludowig das bewegende Porträt des King of Pop, Interviews, Hintergründe und aktuelle Schalten nach Los Angeles. Die Primetime gehörte eindeutig dem Kölner Privatsender.
sk
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