Der Markusplatz am Münchner Hofgarten
Eine Installation der Künstler Ayzit Bostan und Gerhardt Kellermann vermehren Münchens italienisches Flair
Die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Seen sieht es nicht gern, wenn die „Würde und Zweckbestimmung“ ihrer Bauten durch Kunstaktionen gestört wird. Im Hofgarten aber macht sie eine Ausnahme: Ihr Präsident Bernd Schreiber wünscht sich mehr Aufmerksamkeit für die dringende Renovierung von Klenzes Hofgartentor sowie der der Arkaden im Bazargebäude mit ihren Griechenland-Ansichten und den Fresken zur Geschichte der Wittelsbacher.
Bis zum 21. Oktober lassen Ayzit Bostan und Gerhardt Kellermann in den 88 Bögen im Westen und Norden des Hofgarten einen Kilometer Stoff flattern, der in der Nacht beleuchtet wird. „Replika“ nennt sich die Installation, weil sie im Hofgarten die Vorhänge der Piazza di San Marco in Venedig nachbildet. Finanziert wird das 150 000 Euro teure Projekt mit Mitteln aus dem städtischen Etat für Kunst im öffentlichen Raum. 10 Prozent der Summe spenden die beiden Münchner Künstler für die Renovierung des Tors, um die sich auch die Fritjof-Reghehr-Stiftung und weitere Mäzene verdient machen.
Was mit dem Nylongewebe nach Ende der Installation passiert, ist noch offen. Wer aber für die Renovierung der Arkaden Geld locker macht, darf seinen Namen auf den Vorhängen lesen - und diese vielleicht am Ende mitnehmen. Und somit wäre im Erfolgsfall auch die Entsorgung dieser Installation gesichert.
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