Der BR untersucht den Münchner Nazi-Sumpf

Das Doku-Spiel „Hitler vor Gericht“ soll die braunen Anfänge in den 20er Jahren erklären
von  Abendzeitung

Das Doku-Spiel „Hitler vor Gericht“ soll die braunen Anfänge in den 20er Jahren erklären

Mit Polit-Prominenz startet der BR in ein Großprojekt, das vor allem jungen Zuschauern Hitlers frühe Münchner Jahre und die Anfänge der Nazi-Bewegung erklären und zur Beschäftigung mit dem Thema einladen soll. „Schüler wissen heute sehr viel über den Holocaust, aber nur wenig über seinen Ursprung“, sagte Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden, gestern bei der Aufzeichnung einer Hintergrundsendung, die im Rahmen eines einwöchigen Themenschwerpunkts bei BR-alpha ausgestrahlt wird.

Unfassbare Rechtsbeugung

„Hitler vor Gericht“ ist ein Dokumentarspiel von Regisseur Bernd Fischerauer mit Johannes Zirner in der Hauptrolle. Ein ungewohnt jugendlicher Hitler ist darin zu sehen, von seinem versuchten Staatsstreich 1923 in München bis zur Freilassung aus der Pseudo-Haft 1924. Es geht dabei vor allem um einen kritischen Blick auf das Gerichtsverfahren gegen Hitler, auf die unfassbare Rechtsbeugung durch Juristen zu seinen Gunsten und die Unterstützung für ihn aus Münchens großbürgerlichen Kreisen.

Innenminister Joachim Herrmann erinnerte dran, dass sich 1923 bayerische Polizeibeamte Hitlers Leuten entgegen stellten und zu Tode kamen. Münchens OB Christian Ude merkte an, dass sich gerade freistaatliche Institutionen heute noch sehr schwer tun, wenn es ums Gedenken an frühe Nazi-Opfer geht. Einig waren sich alle, dass der Film anschaulich erkläre, dass Nazis nicht plötzlich vom Himmel fallen.

Michael Grill

BR-alpha bringt einen Themenschwerpunkt vom 21. bis 27.3. mit Sendungen um 18 und 20.15 Uhr. Der Film „Hitler vor Gericht“ läuft dort am 27.3. um 20.15 Uhr; dann noch einmal im BR am 4.4. um 20.15 Uhr

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