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Nach der Schelte gegen ihren Haussender: Elke Heidenreich rüstet sich zum Kampf für ihre Sendung und gegen den ZDF-Intendanten.
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FRANKFURT/MAIN - Nach der Schelte gegen ihren Haussender: Elke Heidenreich rüstet sich zum Kampf für ihre Sendung und gegen den ZDF-Intendanten.

Eine Woche ist für schnell denkende und noch schneller redende Menschen lang genug, um argumentativ ein paar Haken zu schlagen, oder gleich die Rolle rückwärts zu turnen. Elke Heidenreich hatte Sonntag vergangene Woche noch vollmundig für Marcel Reich-Ranickis Qualitätsoffensive Stellung bezogen, ihren Haussender ZDF beschimpft und auf der Internetseite der „FAZ“ ein beleidigtes „von mir aus, schmeißt mich doch raus...“ verkündet. Dem schien ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut in einem Interview mit der „SZ“ ein paar Tage später gerne nachkommen zu wollen. Er zeigte sich „enttäuscht“ von Heidenreichs Verhalten und sagte: „Ich frage jetzt mal Frau Heidenreich: Können Sie denn überhaupt noch für einen Sender arbeiten, den Sie ja so schrecklich finden?"

Die Antwort lieferte Heidenreich am Sonntag in der „FAS“: „Ja.“ Unbedingt. Eine Woche Buchmesse habe sie bestärkt, dass es sich lohne für die Sendung zu kämpfen. Kein Wunder, gehört doch Heidenreich zu der von der Verlagswelt umschwärmtesten Figuren, seit sie mit ihren TV-Tipps eine große Anzahl von Bestsellern bewirkt hat.

Da sich inzwischen aber auch ZDF-Intendant Markus Schächter sehr gut vorstellen kann, auf Elke Heidenreich samt ihrer „Lesen!“-Sendung zu verzichten, bezieht die Kölner Kämpferin nun ihre Lieblingsposition: die kleine Elke gegen die bösen alten Männer.

Zwei Sendungen nur will ihr das ZDF noch zugestehen: Am 31. Oktober wird sie mit Campino, dem eloquenten Sänger der Toten Hosen, über Literatur reden, am 5. Dezember springt Stefan Aust für Thomas Gottschalk ein. Dieser hatte seine Teilnahme zurückgezogen, nachdem Heidenreichs Zorn über die „Gala des Grauens“ (der deutsche Fernsehpreis) in alttestamentarischer Wucht auch ihn nicht verschonte. Dann aber ist Schluss, oder?

„Der Ring ist eröffnet. Nächste Runde. Ich bleibe drin“, schreibt Heidenreich. Schächter wird sich für den Kampf gut präparieren müssen. Schmeißt er sie wirklich raus, wird die Qualitätsdebatte im öffentlich-rechtlichen Fernsehen eine ganz neue Dimension annehmen. Schließlich ist Elke Heidenreich ausgesprochen gut vernetzt – und sauer.

Volker Isfort

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