David Garrett und die Wiener Symphoniker in der Philharmonie

Ein Abend, an dem sich einiges bewundern ließ: David Garrett und die Wiener Symphoniker in der Philharmonie.
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Ein Abend, an dem sich einiges bewundern ließ: David Garrett und die Wiener Symphoniker in der Philharmonie.

Eine kurze Verständigungsprobe hätte genügt, um den Mann an der Pauke in seine Schranken zu weisen. Weil dazu aber offenbar keine Zeit war, hämmerte der wackere Symphoniker aus Wien munter drauflos, als ob sich alles um ihn drehen würde.

Dabei waren die meisten Besucher vor allem deshalb gekommen, um dem Geigenzauberer David Garrett zu lauschen. Mit Crossover-Programmen vermarktet er sich derzeit überaus erfolgreich. Aber er macht auch keinen Hehl daraus, wie sehr ihm Klassik pur am Herzen liegt. In der Philharmonie spielte er als Zugabe eine Sarabande von Bach. Und da ließ sich, wie auch in den Kadenzen des Violinkonzerts von Beethoven, einiges bewundern.

Etwa die zupackende Souveränität, mit der die spieltechnischen Probleme gelöst werden. Ist allerdings Ausdruck gefragt, dann versteckt sich der 28-jährige, ehemals von Ida Haendel geförderte, Aachener Musikant ängstlich hinter einer Wand unverbindlicher Töne. Man kann das Beethoven-Konzert als romantisch aufgemotztes Virtuosenstück verfremden oder als klassischen Dialog in der Art einer „Sinfonia concertante“ musizieren - für irgendeinen Weg sollte sich der Solist dann aber doch entscheiden. David Garretts allzu vorsichtige Unentschlossenheit ließ viele Fragen offen.

Die gemächliche Gangart bei Beethoven setzte sich in der vierten Symphonie von Brahms fort. Dirigent Philipp Jordan versuchte die trefflichen Wiener Symphoniker davon zu überzeugen, dass das Herausarbeiten architektonischer Strukturen wichtiger sei als melodieverliebtes Schwelgen. Das Stück gab sich kratzbürstig und spröde – eine reizvolle Alternative, zu der man allerdings auch anderer Meinung sein durfte.

Volker Boser

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