„Das weiße Band“ und Waltz können auf Oscar hoffen

Nach dem Erfolg bei den Golden Globes können die Macher von „Das weiße Band“ sowie Schauspieler Christoph Waltz nun auch auf die begehrteste Trophäe in Hollywood hoffen. Ein weiterer Deutscher hat Oscar-Chancen.
von  Abendzeitung

LOS ANGELES - Nach dem Erfolg bei den Golden Globes können die Macher von „Das weiße Band“ sowie Schauspieler Christoph Waltz nun auch auf die begehrteste Trophäe in Hollywood hoffen. Ein weiterer Deutscher hat Oscar-Chancen.

Der deutsch-österreichische Film „Das weiße Band“ ist gleich in zwei Oscar-Kategorien nominiert worden: als bester Auslandsfilm und für die Kameraarbeit von Christian Berger. Zudem kann der österreichische Schauspieler Christoph Waltz auf die begehrte Trophäe hoffen: Er ist nominiert für seine Nebenrolle in Quentin Tarantinos Kriegssatire „Inglourious Basterds“, die zu großen Teilen im Studio Babelsberg nahe Berlin gedreht wurde.

Erst Mitte Januar hatte Waltz einen Golden Globe für seine Rolle als charmant-zynischer SS-Offizier erhalten. Einen Golden Globe sahnte auch „Das weiße Band“ ab. Das Schwarz-Weiß-Drama von Michael Haneke ist nun einer von fünf Anwärter auf den Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film. Die diesjährigen Oscars werden am 7. März verliehen.

Im vorigen Jahr wurde „Das weiße Band“ schon mit der Goldenen Palme in Cannes und dem Europäischen Filmpreis gekürt. Das intellektuell anspruchsvolle Drama erzählt die Geschichte seltsamer Unfälle und Gewalttaten in einem norddeutschen Dorf in den Jahren 1913/14. Haneke verbindet menschliche Grausamkeiten mit den überkommenen gesellschaftlichen religiösen Werten der deutschen Gesellschaft vor dem Ersten Weltkrieg.

2007 hatte Florian Henckel von Donnersmarck mit seinem Stasi-Film „Das Leben der Anderen“ Oscar-Gold geholt. 2008 ging der Preis an den von Österreich eingereichten und mit Deutschland koproduzierten Film „Die Fälscher“ von Stefan Ruzowitzky. Im vergangenen Jahr war der deutsche Film „Der Baader Meinhof Komplex“ bei der Oscar-Verleihung leer ausgegangen.

Deutscher Hans Zimmer für Filmmusik nominiert

Für die insgesamt zwei Dutzend Oscar-Kategorien werden mit Ausnahme der Königskategorie jeweils fünf Anwärter nominiert, die dann in die Endausscheidung gehen. In der Sparte Bester Film gibt es in diesem Jahr erstmals zehn Kandidaten. Durch diese Regelung hätten nun mehr „fantastische Filme“ eine Chance, die früher aus dem Rennen um den Top-Preis rausfielen, begründete die Oscar-Akademie im vorigen Jahr die Neuerung.

Zu den Nominierungen in der Königskategorie zählen „Inglourious Basterds“, das Science-Fiction-Spektakel „Avatar“, der Irak-Kriegsfilm „The Hurt Locker“ sowie „Up In The Air" mit George Clooney. „Avatar“ und „The Hurt Locker“ führen die Liste mit je neun Nominierungen an. „Avatar“-Macher James Cameron ist als bester Regisseur nominiert, ebenso seine Ex-Frau Kathryn Bigelow für „The Hurt Locker“.

In der Kategorie Bester Schauspieler sind unter anderem Jeff Bridges und George Clooney nominiert, bei den Schauspielerinnen unter anderem Meryl Streep und Sandra Bullock. Eine weitere deutsche Oscar-Hoffnung ruht auf dem Filmkomponisten Hans Zimmer (52). Er geht mit der Musik für die Filmkomödie „Sherlock Holmes“ ins Rennen. Zimmer lebt seit langem in Los Angeles und hat 1995 für „Der König der Löwen“ bereits einen „Goldjungen“ gewonnen. Die höchsten US-Filmpreise werden dieses Jahr zum 82. Mal verliehen. (apn/dpa/nz)

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