Das Kino erreicht die Partyzone

Das 30. Filmfest München feiert gleich unter neuer Leitung. Diana Iljine verspricht ein großes Leuchten für alle Münchner
Adrian Prechtel |
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Das 30. Filmfest München feiert gleich unter neuer Leitung. Diana Iljine verspricht ein großes Leuchten für alle Münchner.

Vor dreißig Jahren löste München die Disco-Welle aus und eine der internationalen Pop-Queens lebte hier: Donna Summer. Wenn die neue Filmfest-Chefin Diana Iljine zum 30. Filmfest München (29. Juni – 7. Juli) uns Zuschauern neben Filmen zusätzlich eine große Sommer-Party-Zone verspricht, dann darf Summer nicht fehlen. Denn das Filmfest will seinen Geburtstag auch mit einer Feier der Anfangszeit, der 80er, begehen. Und auf der ersten Pressekonferenz zur neuen Struktur wurden sibyllinisch ungenannte Stars der Partyzeit der 80er Jahre angekündigt. Während gut einer Woche Filmfest soll „über der Stadt ein magisches Filmfest-Flimmern liegen, dem sich keiner entziehen kann“, stellt sich Iljine vor. Dazu gehört auch, dass es „jeden Abend eine Gala geben soll mit Stars und Gästen auf dem Roten Teppich“.

Als Neuerung hat sie die traditionellen Länderreihen abgeschafft. Filme entstünden heute derart global, dass eine reine Länderzuordnung oft nicht mehr sinnvoll sei, meint sie und führt auch die Reihe, für die das Filmfest München berühmt war, nicht mehr fort: „American Independents“. Die werden überführt in die „International Independents“.
Insgesamt sollen im Programm auch nicht mehr als 200 Filme zu sehen sein (bisher waren es bis zu 240).

Die Idee des Vorgängers Andreas Ströhl, eine „Isarmeile“ für das Filmfest mit den Kinos vom Rosenheimerplatz (Rio und Gasteig) bis zum Isartor (CinemaxX) für das Filmfest zu nutzen, ist mit dem Wegfall der Kinos im Deutschen Museum nicht mehr haltbar.

So hat die neue Filmfest-Chefin die neuen Kinos der Hochschule für Fernsehen und Film in der Gabelsbergerstraße im Museumsquartier hinzugewonnen – und das Arri. Hier hatte das Filmfest mit seinen Büros, die Firmen-Chef Bobby Arnold zur Verfügung stellte, im ersten Stock vor 30 Jahren auch begonnen.

Das Münchner Filmfest ist kein sogenanntes A-Festival wie Cannes, Venedig oder die Berlinale, wo fast nur Weltpremieren gespielt werden, die auch noch in einem Wettbewerb um Preise konkurrieren.

Aber das Filmfest München verlangt, dass der gezeigte Film hier in München seine Deutschlandpremiere feiert.

Auch gibt es Wettbewerbe: den Cinemasters Award, den die Firma Arri stiftet, und um den nternationale Filme konkurrieren. Es gibt den Cinevision Award für Regisseure, die ihren ersten oder zweiten Film zeigen und den Förderpreis deutscher Film.

Drei Hauptsponsoren werden auch das Festival unterstützen: Der Sender Tele 5, Audi und Hofbräu. Der Bayerische Rundfunk ist einer der Mitgesellschafter.
Um die 70 000 Besucher haben jährlich das Filmfest in den letzten Jahren besucht. An dieser Zahl will sich auch Diana Iljine messen lassen. Und dass bei ihrer Premiere zeitgleich die Fußballeuropameisterschaft Interessenten binden könnte – ist ein altbekanntes Festival-Handicap. „Das Münchner Publikum ist treu“, sagt Iljine.

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