Das Hintertürchen wird nicht mehr gebraucht

Ein Zwischenschritt auf dem Weg zum Abschluss des Vertrags: Katharina Wagner gibt die Leitung der umstrittenen BF Medien GmbH auf
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Ein Zwischenschritt auf dem Weg zum Abschluss des Vertrags: Katharina Wagner gibt die Leitung der umstrittenen BF Medien GmbH auf

Die Sache war recht raffiniert ausgedacht: Vor einem Jahr, als Wolfgang Wagner auf Lebenszeit auf dem Grünen Hügel amtierte und undenkbar schien, dass Katharina Wagner jemals mit ihrer Halbschwester Eva Wagner-Pasquier das Leitungs-Tandem besteigen würde und beider Kusine Nike noch als ernsthafte Kandidatin galt, wurde vorsichtshalber die „BF Medien“ gegründet.

Die mit den Festspielen verschachtelte Firma, deren Geschäftsführerin Katharina Wagner einen Anteil von 30 Prozent hielt, verschrieb sich der „gewerblichen Nutzung von Rechten und Produkten aus dem Bereich der darstellenden Kunst“. Vor allem drängte sich der Eindruck auf, diese Gesellschaft solle der jüngeren Tochter Wolfgang Wagners durch ein Hintertürchen den Einfluss auf die Bayreuther Festspiele sichern.

Investition in die Zukunft

Vergangenen Sommer organisierte die Firma eine Live-Übertragung der „Meistersinger“ ins Internet und auf dem Bayreuther Volksfestplatz. Aus dem Bildmaterial entstand eine DVD der Aufführung. Verdient wurde damit vorläufig wohl nichts, aber angesichts weltweiter Übertragungen aus der New Yorker Metropolitan Opera in die Kinos ist das ein grundsätzlich interessantes Geschäftsfeld.

Der über die künftige Leitung der Festspiele entscheidende Stiftungsrat mißtraute der BF Medien GmbH von Anfang an. Nun, da das Hintertürchen nicht mehr gebraucht wird, weil Katharina Wagner die Vordertür offen steht, werden die Anteile der Marketing-Tochter der Festspiele vom Bund, dem Freistaat Bayern, der Stadt Bayreuth und der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth übernommen.

Gewinne? Purer Unsinn!

Sowohl Festspielsprecher Peter Emmerich als auch der Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth, Karl Gerhard Schmidt, wiesen pflichtschuldigst die Darstellung zurück, dass auf Wolfgang Wagners Tochter Druck ausgeübt worden sei. Die Behauptung, sie müsse „einen lukrativen Posten räumen“ sei „purer Unsinn“, hieß es.

Die Verträge mit den beiden Urenkelinnen Richard Wagners sind noch immer nicht unterschrieben. Stiftungsrats-Vorsitzender Toni Schmid zeigte sich vor Wochenfrist jedoch optimistisch, dass die noch offenen Fragen rasch gelöst werden.

RBR

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