Da gehen keine Pferde durch

Ein gediegener Abend: Band of Horses liefern im Backstage professionellen Gitarrensound, aber nur wenig Vielfalt in ihrem Repertoire
Sebastian Wagner |
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Ein gediegener Abend: Band of Horses liefern im Backstage professionellen Gitarrensound, aber nur wenig Vielfalt in ihrem Repertoire

München Zwar beeindrucken Band of Horses mit einer tollen Show und interessanter optischer Präsentation, ihr eintöniges Set kann aber auf Dauer nicht begeistern. Viel Pop mit einem Schuss Indie und einer Prise Country: So könnte man das Rezept der Band beschreiben.

Seit drei Alben servieren sie den selben Sound - fast ünverändert - mit qualitativen Schwankungen. Das aktuelle Album „Infinite Arms“ wurde dieses Jahr sogar für den Grammy, für das beste alternative Album nominiert. Diesen haben letzendlcih die Black Keys erhalten.

Bevor jedoch die US-Amerikaner die Bühne des Münchner Clubs "Backstage" betreten, eröffnet der Singer/Songwriter Mike Noga den Abend. Leider kann der Melbourner, leicht folkige Bob Dylan-Verschnitt, mit seiner Genre-Standardkost nicht überzeugen. Er löst eher gemäßigte Reaktionen im Publikum aus.

Als jedoch Band of Horses zu spielen anfangen, schlägt die Stimmung schnell um. Zunächst fällt die kuriose Optik der Band auf: Ein silbern glänzendes Schlagzeug, und Musiker, die wie bärtige Physikstudenten aussehen.

Ebenso spektakulär wie die visuelle Präsentation ist auch die musikalische Performance der fünf Musiker: Sowohl das tighte Zusammenspiel als auch die sehr dynamische Bühnenshow zeugen von hoher Professionalität und Liveerfahrung.

Band of Horses versuchen hierbei, die großen Themen des Pops zu beschwören: Liebe, Heimat, Familie. Am unmittelbarsten spürt man dies bei „On my way back home“: Sanfte Countrygitarren, sehnsüchtiger Gesang und Videoprojektionen von Holzhütten sollen dem Zuschauer das Gefühl von Zuneigung und Geborgenheit geben.

Dennoch kann die Band damit nicht ihr stark eingeschränktes Songrepertoire kaschieren: Bei fast allen Songs handelt es sich um Balladen. Zum netten Mitschunkeln reicht das zwar, auf die Dauer von fast zwei Stunden kann das nur schwer unterhalten.

Nach kurzer Zeit schon hat man das Gefühl, dass nun endlich ein Tempowechsel nötig wäre, der aber leider nie kommt. Ein bisschen gelindert wird diese Eintönigkeit durch die nette Zugabe „The Funeral“: Die Leute singen mit und es wird sogar ein bisschen getanzt.

Am Ende ist jedem Zuschauer im Backstage klar: Beim nächsten Album ist dringend ein neues musikalisches Konzept gefragt. Ansonsten werden die fünf US-Amerikaner so schnell vom weiten Feld des Popbuisness verschwinden, wie sie auf ihm erschienen sind.

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