Clouseau baumelt vom Papst-Balkon
Hemmungslos dämlich, teilweise herrlich: „Der Rosarote Panther 2“
7Es gibt Tagesformen, in denen man sich über den dämlichsten Klamauk ausschütten könnte vor Lachen. Zum Beispiel auf der Berlinale, nach dem gefühlten 30. Film über die Schlechtigkeiten dieser Welt. Da ist man eskapistisch dankbar für so Sinnfreies wie Harald Zwarts „Der Rosarote Panther 2“, die zweite Neuverfilmung der Anarcho-Slapstick-Klassiker von US-Regisseur Blake Edwards mit dem unvergesslichen Peter Sellers als vetrotteltem französischen Inspektor Clouseau der 60er Jahre.
Mit Expertenteam
US-Komiker Steve Martin, der auch am modernisierten Drehbuch mitschrieb, gibt erneut den Gaga-Flic, der trotz Degradierung zum Strafzettel-Verteiler in Paris ungebrochen selbstbewusst von einem Fett-Trögchen ins nächste stolpert. Als der Meisterdieb „Tornado“ wieder Europas Kulturstädte heimsucht, bereits das Grabtuch von Turin, die Magna Charta sowie den Ring des Papstes erbeutet und nun den berühmten Pink-Panther-Diamanten in Paris im Visier hat, wird Clouseaus Chef (John Cleese) gezwungen, den stets mit wesentlich mehr Glück als Verstand operierenden Ordnungshüter als „Tornado“-Jäger wieder einzusetzen.
Neben seinen Vertrauten (Jean Reno und Emily Watson als Flirt-Sekretärin) steht ihm auch ein internationales Expertenteam zur Seite. Andy Garcia, Alfred Molina, Jeremy Irons haben sichtlich Spaß als Knallchargen. Im Gag-Getümmel erinnernswert das Edelweinflaschen-Jonglieren, die schöne Chaplin-Reminiszenz mit der Weltkugel oder hemmungslos alberne Papst-Szenen mit dem verkleideten Closeau, der vom Balkon am Petersplatz zu stürzen droht.
Angie Dullinger
Kino: MaxX, Mathäser, Royal, Cinema in OF R: Harald Zwart K: Denis Crossan (USA, 92 Min.)