Carla Bruni als geistige Diebin?

Der französische Sänger Thierry Desseux will schon vor fünf Jahren ein Album mit dem Titel «Comme si de rien n'était» veröffentlicht haben. Dabei gibt es diverse Künstler, die noch früher auf die Idee kamen.
von  Abendzeitung

Der französische Sänger Thierry Desseux will schon vor fünf Jahren ein Album mit dem Titel «Comme si de rien n'était» veröffentlicht haben. Dabei gibt es diverse Künstler, die noch früher auf die Idee kamen.

Frankreichs Präsidentengattin Carla Bruni soll den Titel ihres Albums «Comme si de rien n'était» geklaut haben. Das jedenfalls behauptet der Sänger Thierry Desseux. Am Mittwoch sagte er dem Nachrichten-Portal «20minutes.fr», er habe bereits 2003 eine Platte aufgenommen, die als Titel die selben Worte hatte.

«Ich habe erst versucht, das ganze mit Humor zu nehmen, aber letztendlich ist es nicht wirklich lustig», sagte Desseux. Die Konkurrenz sei doch ein wenig «unfair». Schadensersatz werde er aber nicht verlangen.

Chanson, Film und Rock-Song

Wie die Netzeitung herausfand, gibt es bereits viele Künstler, die diesen Titel für ihre Werke wählten. Auch wenn es sich dabei nicht um Alben handelt, waren sie doch lange vor Bruni da. Somit könnte auch der Franzose von seinen Kollegen wegen der Formulierung «Comme si de rien n'était» verklagt werden.

Denn die französische Textzeile geht sowohl auf einen Songtitel der berühmten Chanson-Sängerin Juliette Greco, als auch auf einen gleichnamigen Film von Pierre-Olivier Mornas aus dem Jahr 2003 zurück. Außerdem veröffentlichte die bretonische Band Matmatah vor zwei Jahren die Single «Comme si de rien n'était».

Rache mit eigenem Diebstahl

Ein ironisches Augenzwinkern kann sich Desseux dann auch selbst nicht verkneifen. Nach Angaben von «20minutes.fr» will er sein nächstes Album nun «Quelqu'un m'a dit» («Jemand hat mir gesagt») nennen - so lautet der Titel von Brunis erster Platte. Weder sie selbst noch der französische Musikrechteverwalter Sacem haben sich bisher zu dem Fall geäußert. Vielleicht taucht das Thema ja bald in «Brunis geheimen Tagebuch» auf der Wahrheits-Seite der «Tageszeitung» auf.

Viel interessanter als die Rechtslage ist ohnehin die inhaltliche Aussage von «Comme si de rien n'était». «Als ob nichts gewesen wäre» behauptet Carla Bruni da unschuldig. Dabei war da doch eine ganze Menge: Von Affären mit Kevin Costner, Sean Connery, Mick Jagger und Eric Clapton bis zur Blitzehe mit Nicolas Sarkozy. (nz/dpa)

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