"Zentralrat des deutschen Humors" tagt in München: Die Komik erforschen

Eine Pressekonferenz in der Lach- und Schießgesellschaft! Das gab's ja schon lange nicht mehr, wie es überhaupt schon lange nicht mehr allzu viel gab auf der ehemals renommiertesten Kabarettbühne des Landes. Jetzt aber sind "u.a. Bruno Jonas und Gerhard Polt" versprochen, wovon dann Letzterer leider doch nicht kam. Termine, Termine.
Und so sitzt dann Lach- und Schieß-Boss Jonas flankiert von Germanistik-Professor Friedrich Vollhardt und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Rebecca Thoss im Theaterraum, der die einjährigen Renovierungsarbeiten im übrigen erstaunlich unbeschadet überstanden hat.
Abgesehen von einem gigantischen Luftumwälzer, der an den monumentalen Kaffeeautomaten aus "Kottan ermittelt" erinnert, sieht alles so aus wie immer. Und auch daran, was Jonas und Co. über das schon im Frühjahr angekündigte Humorsymposium am 25. und 26. November zu erzählen haben, hat sich wenig geändert.
Sechs "Dialogvorträge" mit je einem "Humortreibenden" und einem Wissenschaftler
Damals war von Jonas der sogenannte "Zentralrat des deutschen Humors" gegründet worden, der nun im November erstmals zusammentreten soll, um "das Phänomen Humor wissenschaftlich zu beleuchten". Daher finden die Veranstaltungen in der Großen Aula der LMU respektive im Audimax statt.
Das Setting: sechs "Dialogvorträge" mit je einem "Humortreibenden" und einem Wissenschaftler. Nachdem im Frühjahr auch Lisa Eckhart und Harald Schmidt angekündigt worden waren (die aber nicht kommen), gibt es nun folgende Paarungen: Am Freitag ab 13 Uhr steigt Jonas mit dem Hamburger Germanisten Jörg Schönert in die Bütt, gefolgt vom Karikaturisten-Duo Greser & Lenz und dem Dresdner Kunsthistoriker Jürgen Müller, bevor Mathias Tretter und der Münsteraner Rechtswissenschaftler Oliver Lepsius Tag eins beschließen.
Den Samstag läuten Gerhard Polt und FAZ-Herausgeber Jürgen Kaube ein, Martin Sonneborn und die Germanistin Katja Mellmann legen nach, bevor das Symposium mit Leander Haussmann und dem Amsterdamer Filmwissenschaftler Josef Früchtl endet. Die Karten für diese geballte Form von Humor-Debatte kosten nicht mehr wie im Frühjahr von Lach- und Schieß-Geschäftsführer Stefan Hanitzsch angekündigt 150 Euro für zwei Tage, sondern 25 pro Tag.
Bruno Jonas: "Wir können auch scheitern"
Künftig soll der Zentralrat jedes Jahr zusammen kommen, jeweils mit neuen Schwerpunkten: Humor und Politik, Humor und Glauben, Humor und Wirtschaft, Humor und Umwelt, Humor und Gender - die Möglichkeiten sind gar vielfältig. Wie lustig oder gar humorig das Ganze wird, ist eine andere Frage.
Bruno Jonas, der eine Woche nach dem Symposium seinen 70. feiert, ist sich der Herausforderung durchaus bewusst, humorvoll über Humor zu sprechen: "Wir können auch scheitern." Nicht doch!
Tickets gibt es unter www.zentralrat.lachundschiess.de