"Wüstenblume"-Musical kommt nach Deutschland
Sie sei bei der Idee für ein Musical über ihre Lebensgeschichte erst skeptisch gewesen, sagte Dirie am Montag in München: "Oh Gott, will das wirklich jemand sehen?"
In St. Gallen in der Schweiz wurde das Musical 2020 uraufgeführt - mit großem Erfolg, wie Komponist Uwe Fahrenkrog-Petersen betonte: "Die Zeiten ändern sich, auch im Musical", sagte er und fügte mit Verweis auf Klassiker wie "Starlight Express" oder "Cats" hinzu: "Die Ära der Rollschuh laufenden, singenden Katzen ist vorbei." Auch im Musiktheater wolle das Publikum inzwischen mehr. "Die Menschen sehnen sich nach Sinn, nach Inspiration, nach einem Bezug zur Realität auch im Entertainment", sagte er.
Bei ihm sei am Anfang zwar auch etwas Skepsis mitgeschwungen, sagte der Intendant des Deutschen Theaters, Thomas Linsmayer: "Kann man aus so einem Stoff ein Musiktheater machen, das die Leute unterhält?" Er versprach aber den Zuschauern, "dass sie am Ende mit Tränen in den Augen überglücklich aus diesem Musical rausgehen". Es sei "eine brutale Geschichte, die traurig und heftig beginnt" - die aber unglaublich glücklich ende.
"Die Welt ändert sich so schnell", sagte Dirie. Als ihr Buch veröffentlicht wurde, seien viele Menschen geschockt gewesen. "Die Menschen wussten nicht, was alles in der Welt los ist." Heute sei das anders - auch aufgrund der sozialen Medien. Und die Geschichten schwarzer Menschen würden heute auch anders erzählt: "Schwarze Geschichten sind interessanter, geschmackvoller, individueller geworden."
Das Deutsche Theater holt "Wüstenblume" als Gastspiel erstmals nach Deutschland. Das Musical soll vom 4. bis zum 15. Oktober dort zu sehen sein.
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