Was kostete die Kunstaktion vor der Villa von Uli Hoeneß in Bad Wiessee?
Künstler pilgerten im April zum Haus von Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß in Bad Wiessee – die Kunstaktion beim Nachwuchs-Theaterfestival „Radikal jung“ des Münchner Volkstheaters sorgt nun für Ärger.
Der Münchner CSU-Stadtrat Hans Podiuk kritisierte am Freitag in einer Anfrage an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), dass seine frühere Anfrage zu „Kunsthäme für Hoeneß“ immer noch nicht beantwortet sei. Ob denn vier Wochen nicht ausreichten, um festzustellen, ob und wie die Aktion aus Fördermitteln und Steuergeldern bezahlt worden sei.
Beim Volkstheater hieß es dazu, die Aktion habe etwa 1000 Euro gekostet. „Das teuerste war der Bus“, sagte ein Sprecher. „Wir haben das vor etwa zwei Wochen schon beantwortet.“ Die Gruppe „Unkoordinierte Bewegung“ war per Reisebus nach Bad Wiessee gefahren, um dort auf das Schicksal von Flüchtlingen aufmerksam zu machen.
Die hintersinnige Inszenierung der Gruppe: Hoeneß muss ins Gefängnis und braucht sein Haus nicht – also hat er es als Residenz für Flüchtlinge und Kulturschaffende zur Verfügung zu gestellt. Das Volkstheater, das sich im Wesentlichen aus städtischen Fördergeldern finanziert, hatte die Aktion gezahlt.
Es handele sich um eine Performance-Gruppe, deren Aktion unter die vertraglich vereinbarte künstlerische Freiheit falle. Polizei war bei der Kunstaktion dabei, es gab laut Volkstheater aber keine Anzeigen.