Träum nicht - nimm lieber deine Tabletten!
"Träumen und Tabletten" -Carmen De Feo stellt ihr Programm in der Lach- und Schießgesellschaft vor.
Sie ist Schwiegervaters schlimmster Alptraum: Sie lässt sich als „La Signora“ huldigen, die „Heilige auf dem Sofa“. Sie ist laut, sogar vorlaut, frech, aggressiv und reißt Zoten, bei denen jeder Macho rote Ohren bekommt.
In ihrer Trauerkleidung aus nadelgestreiftem schwarzen Tuch und unter einem die Frisur und den Dutt streng bändigenden Haarnetz hat sie den herben Charme einer Mafia-Witwe. Doch Carmen De Feo kommt nicht aus Palermo, sondern aus Oberhausen und hat lediglich italienischen Familienhintergrund.
Über ihre Ausstrahlung macht sie sich keine Illusionen. Ihre neue Geschäftsidee ist ein Escort-Service für hässliche Menschen, die neben ihr für 100 Euro einmal einen Abend lang vergleichsweise gut aussehen. Prinz Charles habe wohl schon Interesse gezeigt, und die Signora „mag Pferde“.
Die Rolle von „La Signora“ gibt der schwarzhumorigen Comedy-Lady aus dem Ruhrpott die Freiheit auch für die verwegensten Einfälle. Zwei Abende spielte sie ihr Programm „Träumen und Tabletten“ in der Lach- und Schießgesellschaft vor hilflos enthemmt amüsiertem Publikum.
Das Motto „Träum nicht dein Leben, sondern nimm deine Tabletten“ gilt nicht für Signora de Feo selbst, denn „ich bin aus anderem Holz getöpfert“. Sie brauche keine Tabletten, „sondern ich habe Talent“. Das zeigt sie geradezu überwältigend, wenn sie sich mit schockgefrosteter Buster-Keaton-Mimik am Riverdance versucht oder internationale Popsongs zu Kampfliedern gegen „Doppelbetten in Doppelhaushälften“ bis zur Unkenntlichkeit zurichtet. Schließlich komme das Wort „Ehefrau“ von „ehemals“. Liebe ist „wie eine Einbauküche: Nach einigen Jahren schämt man sich“.
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