Regisseur Kosky: "Angst ist keine Antwort auf den Terror"

Der gebürtige Australier sieht sich stets in der problematischen Situation, als Jude in Deutschland immer eine Seite einnehmen zu müssen. "Meine Hauptemotion ist es, an alle Opfer des Hamas-Angriffs, dieses Pogroms, dieses Massakers zu denken. Das ist meine Hauptpflicht als Jude. Aber wenn ich das getan habe, dann habe ich auch die Pflicht als Bürger, als Mensch, an die unschuldigen Opfer in Gaza zu denken. Das sind über 5000 Kinder", betonte er.
Nach zehn Jahren als Opern-Intendant kehrt Kosky nun zu seinen Wurzeln zurück. "Ich bin Künstler - das ist meine Hauptidentität. Ich war der Intendant der Komischen Oper Berlin, aber ich bin kein Intendant von Beruf. Mein nächstes Kapitel geht zurück zum freischaffenden Künstler." Sein Kalender bleibe aber so voll wie immer, gerade bereitete er "Die Fledermaus" an der bayerischen Staatsoper vor. "Ich möchte München einen kleinen Vorgeschmack auf diesen Kosky-Operettenrausch geben", sagte er lachend.
"Die Fledermaus" ist ab dem 23. Dezember an der Bayerischen Staatsoper zu sehen.