Mehr als nur Troubadoure

Die Besten: Jonas Kaufmann und Krassimira Stoyanova in Verdis „Trovatore”
Volker Boser |
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Wer hinterfragt schon gerne die Logik eines Operntextes? Verdis „Il Trovatore” hat es da besonders schwer. Der berühmte Tenor Leo Slezak meinte einmal, er habe den Manrico viele Male gesungen, der Inhalt sei ihm aber stets ein Buch mit sieben Siegeln geblieben.

Dass die Bayerische Staatsoper schon bei der Premiere vor ein paar Monaten dank ausgezeichneter Sänger zumindest musikalisch Licht ins Dunkel brachte, sei ihr hoch angerechnet.
Auch nach einigen Umbesetzungen präsentiert sich „Il Trovatore” als ein Highlight des Spielplans, Einwände inbegriffen, etwa zu Vitaliy Bilyy: Der Bariton aus der Ukraine gab den Conte di Luna ziemlich eindimensional, mit enger Stimme, die sich erst bei größeren Lautstärken öffnete. Da brauchte der ebenfalls in Leonora vernarrte Manrico keine Konkurrenz zu fürchten.

Jonas Kaufmann bestätigte im Nationaltheater erneut seine herausragende Form. Er wird selber wissen, dass er gut daran tut, die ihm zur Verfügung stehenden Kräfte sinnvoll einzuteilen.
Die Aufführung hielt, was die Festspiel-Premiere versprochen hatte. Das lag auch am hervorragend einstudierten Chor (Sören Eckhoff) und dem prächtig disponierten Staatsorchester. Der sensibel zupackende Dirigent Paolo Carignani ist für den „Trovatore” ein Glücksfall.

Wie diesmal auch die Bulgarin Krassimira Stoyanova, eine Leonora von unvergleichlicher Ausdrucksintensität – eine Aristokratin, die sich in unwiderstehlichen Melodiebögen zu artikulieren wusste und so, ganz im Sinne des Stückes, eine faszinierende Gegenposition zu den eher robusten Gesängen Azucenas (Elena Manistina) einnahm. 

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