Lockuf der blauen Donau

Staatsschauspiel-Chef Martin Kušej wird Regieprofessor am Wiener Reinhardt-Seminar
Robert Braunmüller |
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Es ist nicht lange her, da sorgte sich der Kärntner um seine Gesundheit. Die Intendanz in München sei anstrengend, ließ Martin Kušej verlauten. Wegen dieser Belastung sehe er sich gezwungen, die Regie von Mozarts „Così fan tutte“ im Theater an der Wien abzugeben.

Nur eine Ausrede? Vielleicht. Denn nun hat der Resi-Intendant einen anderen Nebenjob in Wien angenommen: Er wird Regieprofessor am Max-Reinhardt-Seminar. „Die Aufnahme seiner Tätigkeit im Oktober 2013 bedeutet einen wesentlichen Schritt in der Regieausbildung und damit verbunden in der Lehre und Praxis der Schauspielstudierenden“, teilte Institutsleiter Hans Hoffer am Mittwoch mit. Kušejs Vertrag ist vorläufig auf zwei Jahre befristet.

Die Sache ist pikant: Vor einem Jahr entschieden sich eine Berufungskommission, die Studierenden sowie Institutsleiter Hoffer für den Schweizer Regisseur Stefan Bachmann. Der Rektor der Wiener Kunstuni hielt allerdings dessen künftige Intendanz in Köln für unvereinbar mit den Anwesenheitspflichten an der blauen Donau.

Und da fragt man sich: Fordert die Intendanz unseres Staatsschauspiels weniger als eine in Köln? Oder ist Kušej nur ein bisschen fad? Im Residenztheater war gestern feiertagsbedingt niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Aus dem Kunstministerium ist ein gewisses Verständnis dafür zu vernehmen, dass Kušej mit jungen Leuten arbeiten wolle. Wenn die Lehrtätigkeit zeitlich ordentlich organisiert wäre, etwa in Form von Blockseminaren, spräche nichts dagegen.

Angesichts der künstlerischen Österreicher-Dichte in München darf es einen eigentlich nicht wundern, dass unsere Nachbarn einen der Ihren zurückhaben wollen. Und sei es als Professor oder Lipizzaner. 

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