Kulturstätten vor Öffnungen: Mut machen, Vorfreude wecken

Markus Söder kündigt bei stabiler Inzidenz unter 100 die Öffnung von Theatern an.
Robert Braunmüller
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Mit sinkender Inzidenz und steigender Impfquote müsste das Nationaltheater wieder voller werden.
Mit sinkender Inzidenz und steigender Impfquote müsste das Nationaltheater wieder voller werden. © Robert Braunmüller

München - "Wir sind bereit. Jetzt müssen die Rahmenbedingungen her. Und los geht's!", sagt Andreas Beck, der Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels.

So können Theater und Kinos bald öffnen

Am Dienstagmittag kündigte Markus Söder nach der Schaltkonferenz des CSU-Vorstands an, er wolle mit der voraussichtlich ab Sonntag geltenden neuen Infektionsschutzverordnung auch Theater und Kinos öffnen - wenn die regionale Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 100 liegt, und mit Tests und Termin.

Söder wollte das am Dienstag im Kabinett vorschlagen. Die Zustimmung dürfte Formsache sein, zumal sich Bund und Länder bereits im März auf diese Öffnungsschritte verständigt haben.

Die Rahmenbedingungen sind noch offen

Der Haken sind allerdings die von Andreas Beck benannten "Rahmenbedingungen": Konkretes zu den Mindestabständen und Testvorgaben steht aus den zuständigen Ministerien noch aus - wie seit Monaten bei jeder angekündigten Lockerung. Natürlich haben alle Häuser dafür längst mehrfach Hygienekonzepte ausgearbeitet, die aber ohne konkrete Vorgaben aufwendige Planspiele bleiben.

"Wir proben und produzieren seit Monaten"

Auch die Bayerische Staatsoper steht in den Startlöchern. "Wir proben und produzieren ja seit Monaten, wenn auch nur für Streams", so Nikolaus Bachler, dessen letzte Spielzeit stark coronageschädigt bleibt. "Daher lässt sich der Betrieb binnen kurzer Zeit auch für Publikum hochfahren."

Für nächste Woche wird der erste Aufzug von Richard Wagners "Walküre" mit Lise Davidsen und Jonas Kaufmann und Jonas Kaufmann vorbereitet. "Sollten wir bis dahin öffnen dürfen, spielen wir natürlich auch für Publikum im Saal", so Bachler.

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Das Testen braucht einen Vorlauf

Vor allem das Testen braucht einen gewissen Vorlauf. Im Gärtnerplatztheater, das seine Kellerbar "Salon Pitzlberger" umfunktioniert hat, konnte man vor der für Medienvertreter und Theatermitarbeiter freigegebenen Vor-Uraufführung der Oper "Schuberts Reise nach Atzenbrugg" beobachten, dass man nicht allzuviele Leute gleichzeitig in einem Theaterfoyer testen kann, wenn auch noch mindestens zehn Minuten auf ein Ergebnis gewartet werden muss.

Allerdings bietet hier die offzielle Corona-App nach dem neuesten Update mehr Möglichkeiten, die noch genutzt werden müssen.

Das Gärtnerplatztheater startet am 14. Mai

Das Gärtnerplatztheater hat einen Spielplan für die Zeit ab dem 14. Mai erarbeitet. Er sieht wie in den letzten Monaten stets zwei Varianten vor, nämlich Spielbetrieb vor Publikum oder Live-Streams. Wahrscheinlich dürfte auch Till Hofmanns Eulenspiegel Flying Circus im Innenhof des Deutschen Museums nichts im Weg stehen, der am 13. Mai starten soll.

"Solche Initiativen begeistern"

Kunstminister Bernd Sibler informierte sich am Wochenende in Passau über den Liveclub Zauberberg, der mit Hilfe einer mobilen Bühne Open-Air-Veranstaltungen in ganz Niederbayern plant.

"Solche Initiativen begeistern, machen Mut und wecken Vorfreude", sagte der Minster. "Mir ist bewusst, dass wir nach wie vor allen viel Geduld und Flexibilität abverlangen müssen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir in diesem Jahr gemeinsam einen großartigen Kultursommer erleben werden."

Spätestens zur EM müssen die Beschränkungen fallen

Die nächsten Schritte für mehr Planungssicherheit werden vor dem Hintergrund des zunehmenden Impferfolgs in Bayern und der Sommerbedingungen zeitnah kommen können, versprach Sibler.

Da wird man ihn beim Wort nehmen dürfen. Der Stichtag dafür ist der 15. Juni, wenn nach gegenwärtigem Stand mindestens 14.500 Zuschauer der deutschen Mannschaft bei einem Spiel der EM in der Allianz-Arena zujubeln.

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Spätestens dann müssen auch übertrieben vorsichtige Beschränkungen im Kulturbereich fallen, denn eine Lex Fußball und eine Extrawurst für die Uefa darf es nicht geben.

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