Konzertsaal im Werksviertel: Werbung per Flashmob

Das BR-Symphonieorchester wirbt mit einem Flashmob für den Konzertsaal im Werksviertel.
Robert Braunmüller
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Simon Rattle beim Flashmob des BR-Symphonieorchesters im Werksviertel vor dem Riesenrad.
Simon Rattle beim Flashmob des BR-Symphonieorchesters im Werksviertel vor dem Riesenrad. © Astrid Ackermann

München - "Möge die Macht mit uns sein", sagte Simon Rattle - sofern wir ihn richtig verstanden haben. Denn seine Flüstertüte hatte einen Aussetzer. 

Protest gegen Söder-Pläne

Mit der örtlichen Macht hat der designierte Chefdirigent des BR-Symphonieorchesters gerade ein kleines Problem: Markus Söder hat eine Denkpause für das von diesem Orchester gewünschte, aber vom Freistaat zu finanzierende Konzerthaus im Werksviertel verordnet.

Simon Rattle mit Flüstertüte
Simon Rattle mit Flüstertüte © Astrid Ackermann

Dagegen protestierten am Freitag Musiker des Orchesters mit dem Nachwuchs und engagierten Laien am Platz vor der nach ihrem verstorbenen Chefdirigenten Mariss Jansons benannten Bar gegenüber dem Riesenrad. An seiner Stelle soll dermaleinst (vielleicht) einmal ein Konzertsaal gebaut werden.

Das Orchester spielt John Williams.
Das Orchester spielt John Williams. © Astrid Ackermann

Gespielt wurde als Vorgeschmack auf das Programm des zweiten Abends von "Klassik am Odeonsplatz" am Sonntag ein Medley aus der Filmmusik von John Williams zu "Star Wars". Die hätte dem kino- und weltraumaffinen Ministerpräsidenten womöglich sogar gefallen, wenn er sie gehört hätte.

Protestaktion hat einen Haken

Die Aktion im Werksviertel offenbarte einen Schwachpunkt der Konzertsaal-Befürworter: Zwar war nach Angaben des BR am Flashmob auch das Bayerische Landesjugendorchester beteiligt, um die Bedeutung des geplanten Neubaus für die Nachwuchsarbeit zu unterstreichen.

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Der Chor des Bayerischen Rundfunks und das Münchner Rundfunkorchester fehlten aber. Beide Klangkörper äußern sich - wenn überhaupt - nur mit zusammengebissenen Zähnen zu den Wünschen ihrer Kollegen. Und das ist einer der vielen Punkte bei diesem Projekt, die der dringenden Nachjustierung bedürfen.

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2 Kommentare
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  • Jan Krattiger am 10.07.2022 12:41 Uhr / Bewertung:

    Lieber MJW, wir können Ihnen versichern: Der Kollege Braunmüller war vor Ort beim Flashmob und hat das Gesehene/Gehörte aufgeschrieben.
    Beste Grüße

  • MJW am 10.07.2022 11:36 Uhr / Bewertung:

    Was für ein Spaß! Am vergangenen Freitag haben sich mehr als 350 Musikerinnen und Musiker zusammengefunden, um gemeinsam den Zauber des Zusammenspielens zu erleben, um den es den Menschen beim Musizieren immer geht. An diesem Mittag gelang ein Moment der Freude, der gezeigt hat, wie wichtig ein Raum dafür ist! Heute der Vorplatz, morgen ein Konzerthaus für uns alle.
    An einem arbeitsfreien Tag wären so viel mehr Berufs- und Laienmusikerinnen gekommen, das Werksviertel hätte platzen müssen.

    Herr Braunmüller (traurig, traurig) war wohl nicht dabei. „Protest“ wäre ihm sonst nicht eingefallen. Auch hätte er gehört, dass Sir Rattle gar keine „Flüstertüte“ nötig hatte, um alle zu begeistern.
    Bitte nachjustieren: Es wird ein KonzertHAUS für alle beworben, und kein Saal.

    Unser Ministerpräsident hat mit seiner Pause zum Denken die Menschen erreicht und angeregt genau das zu tun. Hier nun eine fulminante, daraus entstandene gemeinsame Willensäußerung. Danke für dieses Erlebnis!

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