Jonathan Dove über seine Oper "Flight"

Der Sound donnernder Motoren: Die Bayerische Theaterakademie zeigt die Oper „Flight“ von Jonathan Dove im Prinzregententheater
Robert Braunmüller |
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Das Flugzeug auf der Bühne.
Johannes Lachermeier 3 Das Flugzeug auf der Bühne.
Die Studierenden der Theaterakademie in "Flight" auf der Bühne des Prinzregententheaters.
Thomas Dashuber 3 Die Studierenden der Theaterakademie in "Flight" auf der Bühne des Prinzregententheaters.
Die Studierenden der Theaterakademie in "Flight" auf der Bühne des Prinzregententheaters.
Thomas Dashuber 3 Die Studierenden der Theaterakademie in "Flight" auf der Bühne des Prinzregententheaters.
Der Sound donnernder Motoren: Die Bayerische Theaterakademie zeigt die Oper „Flight“ von Jonathan Dove im Prinzregententheater
 

Der Wartebereich eines Flughafens. Geschäftiges Treiben, Menschen in Urlaubsstimmung, ein Flüchtling, der sich vor der Einreisebehörde versteckt. Bei der 1998 in Glyndebourne uraufgeführte Oper „Flight“ von Jonathan Dove arbeitet die Theaterakademie wieder mit dem Münchner Rundfunkorchester zusammen.

AZ: Mr. Dove, welche Geschichte erzählt Ihre Oper?
JONATHAN DOVE: Reisende stranden wegen eines Gewitters an einem Flughafen. Sie begegen einem geheimnisvollen Flüchtling. Am Ende müssen sie entscheiden, ob sie ihm helfen oder nicht.

Heute ist das Thema Flüchtlinge allgegenwärtig. Was hat Sie 1998 an dem Stoff gereizt?
Zugrunde liegt die wahre Geschichte von Mehran Karimi Nasseri. Er lebte 18 Jahre lang im Pariser Flughafen Charles de Gaulle. Ich fand den Schauplatz anziehend: der Flughafen als Ort voller Hoffnungen, Träume und Neuanfänge. Ich habe die tragische Geschichte des Flüchtlings mit leichteren Schicksalen verbunden. In „Flight“ tritt eine Frau auf, die mit ihrer Urlaubsbekanntschaft ein neues Leben beginnen möchte. Davon abgesehen interessierte der Klang von startender Flugzeuge.

Wie komponiert man das?
Als Effektstück für Orchester mit einem großen Crescendo und einer Entwicklung von den Bässen zur hohen Lage. Und mit den Stimmen der Fluggäste, die das Wunder des Start beobachten.

Warum haben Sie die Rolle des Flüchtlings für Countertenor geschrieben?
Bei Barockmusik ist die hohe Männerstimme nichts Ungewöhnliches mehr. In der Musik des 20. Jahrhunderts steht der Countertenor meist für eine fremde Welt: etwa der Apollo in Benjamin Brittens „Death in Venice“. Der Flüchtling ist im Unterschied dazu kein übernatürlicher Charakter, aber niemand weiß, wo er herkommt. Die Stimme setzt ihn von den anderen Figuren ab.

Wie klingt Ihre Oper?
Anziehend und farbig. Im Orchester wird viel Schlagzeug verwendet. Aber es ist schwierig, über die eigene Musik zu sprechen.

Die Theaterakademie nennt die Oper „post-minimalistisch“.
Absolut. Aber es gibt auch Einflüsse von Britten, aber auch aus dem Musical.

Werden Sie die Münchner Aufführung besuchen?
Man hat mich eingeladen und ich bin sehr gespannt. Die Oper wurde in den letzten 18 monaten fünf Mal neu inszeniert, zweimal in New York, in London, Boston und San Francisco.

Welche klassische Oper mögen Sie am liebsten?
Viele. Wenn ich eine nennen müsste, dann Mozarts „Così fan tutte“. Diese Oper hat auch in „Flight“ ihre Spuren hinterlassen.

Prinzregententheater, Premiere heute, 19.30 Uhr. Auch am 19., 21. und 25. Februar. Karten unter Telefon 2185 1970

 

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