Jochen Busse glänzt "In jeder Beziehung"

In der Komödie im Bayerischen Hof zeigt der Schauspieler, wie ein Seitensprung die Ehe beleben soll
Mathias Hejny |
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Ohne eheliche Untreue wäre Komödie weniger amüsant. Häufig geht es nur um den Verdacht eines Seitensprungs, und das Publikum erfreut sich an den turbulenten Aufräumungsarbeiten in der Beziehungskiste. Das Autoren-Duo Lars Albaum und Dietmar Jacobs hat das Thema neu gedacht: keine zufällige Affäre, sondern planvolles Tun beider. Jeder hat zwei Wochen Zeit, genau einen Seitensprung zu unternehmen, um eine verschnarchte Ehe wieder erregend zu machen.

Mit der Paarungs-Posse "In jeder Beziehung" eröffnet die Komödie im Bayerischen Hof die Spielzeit und zeigt einen Klamauk-Knaller der Sonderklasse. Albaum und Jacobs sind die Hausautoren von Jochen Busse, dem sie die Dialoge auf den erstaunlich gut erhaltenen Leib schneidern. Der 71-Jährige ist so fit, dass er als Mittfünfziger überzeugend durchgeht. Zwischendurch erinnert Busse an seine Vergangenheit als Kabarettist und parliert mit den Zuschauern über die Überbewertung des Sexuellen vor allem unter Politikern.

Neben solcher Dominanz aufzufallen ist nicht leicht, aber Claudia Rieschel ist eine ebenso warmherzige wie schlagfertige Gattin Leah an der Seite des täppischen Pedanten Paul. Regisseur Horst Johanning erzählt mit Mut zu Zärtlichkeit, dass diese Ehe nicht am Ende ist, auch wenn Paul erklärt: "Wir sind verheiratet. Wozu brauchen wir eine Beziehung?" Das schleichende Gift der Unzufriedenheit träufeln Dieter (Marko Pustisek) und Katja in die Herzen.

Veronika von Quast fremdelte als beste und schwerst überspannte Freundin am Beginn der München-Premiere noch in der drei Jahre alten Produktion, in der sie die Rolle von Monica Kaufmann übernommen hat, fand aber bald zu ihrer souveränen Comedy-Statur. Das zwischen Klamotte und Komik rasende Chaos vervollständigen Friseurin Sandy (Kerstin Radt) und der finnische Tennislehrer Pekko (Fabian Goedecke). Das Happyend überrascht mit multiplem Eheglück, als hätte man Shakespeares "Sommernachtstraum" geträumt.

Komödie im Bayerischen Hof, bis 3. November, Mo bis Sa, 20 Uhr, So 18 Uhr, Tel. 29 28 10

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