Er war ein großer Mann

Der ehemalige Intendant Dieter Dorn hat seinen langjährigen Weggefährten Rolf Boysen als großen Schauspieler und großen Mann gewürdigt.
von  dpa

Der ehemalige Intendant Dieter Dorn hat seinen langjährigen Weggefährten Rolf Boysen als großen Schauspieler und großen Mann gewürdigt.

 

„Wir waren künstlerisch so etwas wie Zwillinge“, sagte der ehemalige Intendant der Kammerspiele und des Residenztheaters. „Wir haben beide immer versucht, das Außergewöhnliche im Gewöhnlichen zu finden.“

Fast ein halbes Jahrhundert lang kannten Dorn und Boysen sich. „Wir haben uns in Hannover kennengelernt und uns dann nie mehr losgelassen.“ Sie arbeiteten zuletzt gemeinsam an den Münchner Kammerspielen und anschließend am Residenztheater, wo Dorn bis 2011 Intendant war.

Im Dienst des Autors

„Wir haben in diesen 50 Jahren nicht ein einziges Mal ernsthaft gestritten“, sagte Dorn, der derzeit in Genf Richard Wagners „Siegfried“ auf die Bühne bringt. „Es ist bezeichnend, dass er das Instrument Theater so geliebt hat und sich eben nicht in Film und Fernsehen verstrickt hat. Er hat die Bühne als seinen Ort gesehen.“

Auch Boysen habe seine Arbeit stets in den Dienst des Autors gestellt - „ohne eigene Obsessionen und Gefühle in den Vordergrund zu stellen“. „Er war ein ganz ganz großer Schauspieler, der mit ganz einfachen und klaren Mitteln seine Figuren aufgebaut hat. Er war ein ganz großer Mann.“ Schauspieler von seinem Kaliber gebe es heute gar nicht mehr.

 

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