Drei Spaßvögel im feinen Frack
Ungeklärt bleibt, wie eigentlich ein Schmetterling in die Antarktis kommt. Ansonsten ist am Ende kaum eine Frage über die tierische Kreuzfahrt mit der Arche Noah offen. Von der Weißen Taube erfährt man sogar, dass die Antilopen „aus ungeklärten Gründen“ nicht neben den Löwen schlafen wollten und die beiden Giraffen „so einen Hals“ hatten. Der Schmetterling aber war, bevor die Sintflut kommt, ein Streitpunkt zwischen drei Pinguinen unweit des Südpols.
Ein wirkliches Problem bekommt das Freundes-Trio, nach dem ihr eine Taube erklärt, dass der Regen die Welt überschwemmen wird und von jeder Tierart nur zwei auf Noahs Schiffs überleben werden. Ihr Tagesbefehl ist auch Titel der diesjährigen Familienproduktion der Komödie im Bayerischen Hof: „An der Arche um acht“, und zwar zu zweit. Autor Ulrich Hub schildert in seinem die Freundschaft feiernden Kinderstück, wie die geflügelten Frackträger den alten Noah überlisteten. Zu seinen Songs komponierten Alex Grünwald und Jörg-Tim Wilhelm gut gelaunt poppige Melodien.
Beeindruckend ist der liebevolle Aufwand, den Bühnenbildner Thomas Pekny sowie die Kostümbildnerinnen Ulrike Schuler und Christl Stützinger für die Jüngsten ihres Publikums trieben. Mächtig erhebt sich anfangs ein Eisberg auf der Bühne, der sich später in die Bordwand der Arche verwandelt. Gaby Welker, Thomas Stegherr und Jörg-Tim Wilhelm sind in der munteren Inszenierung von Peter M. Preissler die Pinguine, die sich so lustvoll wie lustig über Gott und den Rest der Welt streiten können, und Ulla Wagener ist eine Weiße Taube, die in den 40 Tagen auf See immer etwas durch den Wind ist.
Komödie im Bayerischen Hof, 6., 13., 20. Dezember, 16 Uhr, Karten: Telefon 29 16 16 33
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