Dieser Otello feiert 50. Geburtstag

Jonas Kaufmann bekommt zwei Tage nach seinem 50. Geburtstag als Otello die Meistersinger-Medaille
Michael Bastian Weiß |
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Was für ein dramatischer Abend! Jonas Kaufmann brilliert zwei Tage nach seinem 50. Geburtstag als Otello – und Intendant Nikolaus Bachler, Generalmusikdirektor Kirill Petrenko sowie Desdemona Anja Harteros applaudieren zur Meistersinger-Medaille.
Wilfried Hösl Was für ein dramatischer Abend! Jonas Kaufmann brilliert zwei Tage nach seinem 50. Geburtstag als Otello – und Intendant Nikolaus Bachler, Generalmusikdirektor Kirill Petrenko sowie Desdemona Anja Harteros applaudieren zur Meistersinger-Medaille.

Der erste Auftritt der Titelfigur in Verdis „Otello“ ist gefürchtet: Der Sänger muss mit einer triumphalen „Esultate“-Fanfare ohne Aufwärmphase ins kalte Wasser springen und dabei noch mit einem Chorauflauf und Orchestergewitter ohnegleichen mithalten. Es ist charakteristisch für seine künstlerische Persönlichkeit, wie Jonas Kaufmann diese Klippe nimmt: kraftvoll und nachdrücklich, doch ohne sich zu verausgaben.

Gute drei Stunden später wird der gebürtige Münchner, zwei Tage nach seinem 50. Geburtstag, von Intendant Nikolaus Bachler die Meistersinger-Medaille entgegennehmen – wiederum in einer für ihn typischen Art: Kaufmann ist gerührt über die Trophäe – und lässt das Keramik-Trumm dann lausbubenhaft in der Hosentasche verschwinden.

Finley, Harteros, Petrenko: auch um Jonas Kaufmann herum nur Spitzenkünstler

Umgeben war Kaufmann bei der Aufführung von Spitzenkünstlern: Gerald Finley hat alles, was es für Jago, diesen „Linguisten der Lüge“, braucht: eine Legatokultur, die das Gift honiggleich verabreicht, darunter lauernde baritonale Dämonie, sogar noch einen Hauch von Trauer über die eigene Schlechtigkeit. Ähnlich vielschichtig ist Desdemona. Anja Harteros gibt mit fraulich schwebender Höhe und warmer Tiefe das berührend sanfte Opfer, entdeckt jedoch gleichzeitig die selbstbestimmte Stärke dieser Figur. Das geht auf das Schönste zusammen mit dem Orchester unter Kirill Petrenko, das jedem dramatischen Moment geschmeidigst folgt wie eine zweite Haut. Michael Bastian Weiß

In der Aufführung am Montag, den 15. Juli, springt  Zoran Todorovich für den kurzfristig erkrankten Jonas Kaufmann ein

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