"Die Sphinx von Giesing" - der zweite Teil

Der zweite Teil von „Die Sphinx von Giesing“ im Hofspielhaus
Mathias Hejny |
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"Die Sphinx von Giesing" im Hofspielhaus.
Michael Klinsik 2 "Die Sphinx von Giesing" im Hofspielhaus.
"Die Sphinx von Giesing" im Hofspielhaus.
Michael Klinsik 2 "Die Sphinx von Giesing" im Hofspielhaus.

MÜNCHEN - Was bisher geschah: 1974, kurz vor der Fußballweltmeisterschaft. Das Landesdenkmalamt vermutet unter dem Spielfeld des FC Giesing das Grab einer Pharaonentochter. Oma (Inge Rassaerts) ist Platzwartin und hat den Auftrag, die Grabungsstelle zu bewachen. Ihr Sohn und Präsident (Rainer Haustein) aber hofft auf Schätze, gräbt auf eigene Faust und geht unter der Erde verloren. Die Träume von Omas Enkelin Ella (Isabel Kott) scheinen sich hingegen zu erfüllen, denn die talentierte Nachwuchsfußballerin soll den verletzten Berti Vogts im WM-Kader ersetzen.

Die Story aus dem Giesinger Rasensportmilieu war so erfolgreich, dass das Hofspielhaus zum einjährigen Bestehen eine Fortsetzung produzierte. Um dem zweiten Teil von „Die Sphinx von Giesing“ folgen zu können, muss man den ersten nicht unbedingt kennen, beruhigte Hofspielhaus-Chefin Christiane Brammer vor der Uraufführung: „Man versteht den Teil 2 so oder so. Oder so oder so nicht“. Die Einschränkung ist wichtig, denn es ist ein Werk von Stefan Kastner.

Das Münchner Multitalent hat wieder geschrieben und inszeniert, und das machte er auf seine unverwechselbare Weise jenseits von Raum, Zeit und dramaturgischer Wahrscheinlichkeit. Ella bekommt Post aus Malente und wird vom Bundestrainer wieder ausgeladen, denn Berti Vogts geht es besser. Der totgeglaubte Präsident taucht wieder auf. Er habe „sich vergraben“ und versehentlich bis Oberhaching gebuddelt.

Der beengten Räumlichkeit entflieht Kastner wieder mit Videoeinspielern, die aussehen und sich anhören wie der frühe Fassbinder, nur in Farbe. Auf die opernhafte Opulenz, die sein Markenzeichen auf der Bühne ist, mochte er aber nicht verzichten. Es gibt endlich wieder einen Chor. Angeführt von Susanne Schroeder stellen die Damen des Müttergenesungsvereins schlesische Witwen dar, die mit ihrem Urin repräsentative Grünanlagen von Linderhof bis Versailles fruchtbar wässern. Das alles ist so schräg, wie es sich anhört, aber so komisch, wie selten Theater aus Stefan Kastners surrealem Universum. Schaun mer mal, ob es einen dritten Teil geben wird.


Hofspielhaus, bis Sonntag, 27., 30. Oktober, 5., 6. November, 6., 7. Januar, 20 Uhr, sonntags 18 Uhr, Telefon 24209333

 

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