Das ist der Öffnungsplan der Münchner Theater

Auch die Bühnen von Stadt und Staat haben einen Öffnungsplan, wenn bloß die Inzidenzzahlen nicht schwanken würden.
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Das aus Protest gegen die Schließung der Theater im vergangenen Herbst rot beleuchtete Residenztheater. Foto: dpa
Das aus Protest gegen die Schließung der Theater im vergangenen Herbst rot beleuchtete Residenztheater. Foto: dpa © dpa

München - Der Satz in der Pressemitteilung klingt markig. "Die Türen des Münchner Volkstheaters öffnen sich wieder am 26. März 2021", heißt es. Gespielt werde die Premiere von Shakespeares "Die Tragödie des Macbeth" in der Regie von Philipp Arnold. "Wir werden in den nächsten Tagen einen Spielplan erstellen und am 11. März veröffentlichen. Ab diesem Tag startet dann auch um 11 Uhr der Kartenvorverkauf für die nächsten Wochen."

Theateröffnungen sind abhängig von dem Inzidenzwert

Für Theaterhungrige klingt das großartig. Aber wie immer liegt der Teufel im Detail. Denn diese Öffnung bleibt laut Beschluss des bayerischen Kabinetts abhängig von einer konstanten 7-Tage-Inzidenz von unter 50 pro 100.000 Einwohnern über 14 Tage. Am Freitag lag sie bei 48,7, mit steigender Tendenz. Zwischen einer Inzidenz zwischen 50 und 100 darf Lady Macbeth auch noch vor Publikum schlafwandeln, allerdings nur vor Zuschauern, die einen tagesaktuellen Covid-19-Schnell- oder Selbsttest vorweisen können.

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Ob man den selbst mitbringen muss oder ob vor den Theatern eine Testung möglich ist, darüber denkt man im Volkstheater derzeit ebenso nach wie in den staatlichen Theatern. Auch die Kostenfrage scheint keineswegs geklärt, und je länger das Gespräch mit Leuten aus den Theatern dauert, desto mehr offene Fragen tauchen auf. Denn es scheint zwar mittlerweile festzustehen, dass die Plätze im Verhältnis zur Raumgröße besetzt werden dürfen, konkrete Daten gibt es dazu aber nicht. Der Verkauf und gegebenenfalls auch die Rückgabe von Karten dürfte in den Theatern demnächst jedenfalls für eine Menge Arbeit sorgen, von der Variation bestehender Hygienekonzepte ganz zu schweigen.

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Auch die Staatsoper will mit Sicherheits-und Hygienekonzept wieder öffnen

Das Volkstheater ist womöglich nicht das erste Theater, in dem gespielt werden wird. Denn nach der Verordnung wären Vorstellungen schon ab 22. März möglich - einen Tag nach der geplanten Premiere der Richard-Strauss-Oper "Der Rosenkavalier" an der Bayerischen Staatsoper, die nach derzeitigem Stand als Livestream gezeigt wird.

"Wir werden in den nächsten Tagen die aktuellen Werte genau beobachten und dann ein eventuelles Programm für Ende März präsentieren", so Pressesprecher Christoph Koch. "Die Bayerische Staatsoper hat ja schon seit August ein elaboriertes Sicherheits-und Hygienekonzept, welches sich im Herbst bewährt hat - grundsätzlich könnten wir innerhalb von wenigen Tagen öffnen und vor Publikum spielen. Wir prüfen momentan die Optionen der Schnelltests für die Besucher, hierzu sind ja noch einige Fragen offen, zum Beispiel wie die Tests validiert werden sollen."

Münchner Theater hoffen auf baldige Öffnung nach Lockdown

Ähnliches ist auch aus anderen Häusern zu hören. Das Kunstministerium hat seine Weisung zur Schließung der Staatstheater bis zum 31. März übrigens bisher noch nicht zurückgenommen. Im Residenztheater hat man einen Spielplan für die Zeit ab 1. April vorbereitet. Aber natürlich ist auch das Bayerische Staatsschauspiel im Prinzip bereit, die bisherigen Dispositionen - einschließlich einer Aufzeichnung von "Graf Öderland" für das Berliner Theatertreffen - gegebenenfalls umzustürzen oder zu modifizieren.

Details zu den staatlichen Theatern werden offenbar am Montag im Kunstministerium geklärt. Danach sind die Intendanten und ihre Mitarbeiter um das nachfolgende Organisationsgeschäft nicht zu beneiden. Sie brauchen für den Proben- und Vorstellungsbetrieb eine eine Art Weltmaschine mit eingebauter Wahrsage-Glaskugel. Die Besucher erwartet im Frühjahr hingegen nur - um es in Anlehnung an Markus Söders Pandemiewortschöpfungen zu sagen - eine atmende Kartenvorverkaufsmatrix.

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